Matthias Lanzinger - die Faszination der Kurvendynamik

Im Gespräch haben wir Matthias Lanzinger - Ex-Skirennläufer und KTM-Markenbotschafter.

MR: Matthias, wie bist Du zum Motorsport gekommen?

ML: Schon als Kind war ich motorsportbegeistert – egal in welcher Variante! Auch wenn wir im Raum Salzburg wenig Möglichkeiten haben, habe ich jede Möglichkeit genutzt, mit meiner Cross zu fahren. Sehr gut erinnere ich mich an mein erstes hart erspartes Bike: Eine Kawasaki ZX6R Bj. 99. Der ideale Ausgleich zum Skitraining ist die Rennstrecke, ich war vom 1. Tag begeistert! Hier kann man sich wirklich im sicheren Rahmen an sein eigenes Limit herantasten.

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Die Physik der Kurvendynamik hat es Matthias angetan und entfacht Leidenschaft

MR: Scheinbar haben besonders Skifahrer ein Faible für Motorradsport – oder?

ML: Es gibt so viele Beispiele, wo Skifahrer im Motorsport aktiv sind. Sicherlich auch weil wir Speed gewohnt sind, allerdings liegt es hauptsächlich am Erkennen der Linienwahl. Persönlich begeistert mich am meisten die auftretende Fahrphysik, das Kurvenspiel – es ist so eine große Ähnlichkeit, sich im Skirennen und auf der Rennstrecke in die Kurve zu legen. Weil ich auch oft bezüglich Höchstgeschwindigkeiten gefragt werde – das ist nebensächlich für mich. Wie erwähnt, liegt mir die Faszination der idealen Kurve am Herzen.

MR: Das klingt sehr leidenschaftlich?

ML: Der emotionale Wert war und ist immer oberste Priorität für mich – egal was ich mache, sonst geht gar nix. Wenn ich einmal emotional motiviert bin, habe ich ein Ziel in meinem Kopf, welches ehrgeizig verfolgt wird. Sicher gehört überall ein bisschen Glück dazu, allerdings bin ich der Meinung, dass „jeder seines Glückes Schmied“ ist und die Verantwortung über sein eigenes Leben auch in derselbigen liegt.

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KTM Superduke 1290 ist die Empfehlung für alle Einsätze - hier in Misano

MR: Mit welchem Bike bist Du da unterwegs?

ML: KTM Superduke 1290 – es gibt absolut keinen besseren Allrounder! Ein sattes Drehmoment, mit ausreichend Power und harmonischer Leistungsentfaltung – dazu ein spielerisch leichtes Handling ergibt eben ein Bike, welches für Landstraße, Racetrack und sogar Touren bestens geeignet ist!

MR: Du meinst also, dass KTM „ready to race“ ein Versprechen ist?

ML: Mehr als das! Bis letztes Jahr bin ich sogar die komplett originale Version der Superduke gefahren – hier hat man sämtliche elektronische Fahreinstellungen, die man sich nur wünschen kann! Einfach nur die Spiegel entfernen und eventuell auf Slicks wechseln.

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Bridgestone ist der passende Allroundreifen und der ideale Partner auf der Straße und Racetrack

MR: Wo wir beim nächsten Thema wären – die Reifenfrage…

ML: Bridgestone liefert hier echt Reifentechnologie auf höchster Ebene! Das neueste Modell S 22 habe ich auf der Landstraße genau so in Verwendung wie bei einem gelegentlichen Ausflug auf der Rennstrecke. Wer also hobbymäßig gelegentlich auf die Rennstrecke fährt und einen idealen Reifen für die Landstraße sucht, wird mit einem Bridgestone S 22 mit Sicherheit glücklich.

MR: Bist Du eher ein Benzinfreund oder Verfechter der neuen Stromtechnologie?

ML: Für den Citybereich oder für Kurzstrecken macht ein Strombike durchaus Sinn und Spaß – hat ja auch einen großen Vorteil beim Drehmoment. Oder wie bei meiner kleinen Tochter mit ihrer E-MX, wo wir keine Probleme mit den Nachbarn haben. Im Rennsport zählen die Emotionen eine große Rolle – das hat man meiner Meinung nach sehr gut bei unserer Übertragung der Paraolympics gemerkt: Hier hatten wir in Le Mans auf der offiziellen MotoGP Facebook Seite 1, 3 Mio Aufrufe, während die Aufrufe der Moto E verschwindend klein waren.

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Matthias blickt zuversichtlich in die Zukunft und arbeitet hart an seinen Zielen

MR: Ein Rück- bzw. ein Vorausblick in der laufenden Saison?

ML: In Le Mans und Misano hatte ich mit den wechselnden Bedingungen sehr schwer zu kämpfen. Doch ich arbeite hart an meinen Zielen und bin auf dem richtigen Weg! Auch hier ist es ein Beweis, wie genial sich die KTM Superduke fahren lässt – immerhin halte ich sehr gut mit meinem Bike bei den Supersportlern mit. Was mir allerdings auffällt ist, dass sich das Niveau der Fahrer pro Jahr erheblich steigert und einen ganz schön fordert. Hier kann ich sehr gut mit meiner Kondition ansetzen, um konstante Rundenzeiten zu liefern – denn einmalige Top Zeiten zählen nicht viel.

MR: Da ist was Wahres dran. Was sind deine Ziele für die Zukunft?

ML: Punkto Rennsport ist eine Platzierung in den Top 5 absolut realistisch und in Reichweite – hier ist allerdings noch viel Arbeit vor mir und dieses Jahr konnte ich noch nicht so viele Trainings absolvieren, wie ich es mir gewünscht hätte. Doch wer weiß, vielleicht ist ja sogar ein Podiumsplatz auch durchaus zu erreichen. Privat habe ich das größte Glück auf Erden bereits erreicht – das soll und darf so bleiben wie es ist.

MR: Ganz aktuell: Was sagst Du dazu, dass Marcel Hirscher die MotoGP Maschine fahren durfte?

ML: Das ist wohl der größte Traum eines jeden Bikers, einmal in den Genuss zu kommen. Das ist meiner Meinung nach als ganz großes Geschenk für die sportlichen Leistungen zu verstehen! Auch wenn Marcel ein begnadeter Crosser ist, würde ich wie auch Gustl Auinger erwähnt hat, doch für den Einstieg auf die Rennstrecke ein anderes Bike empfehlen.

MR: Vielleicht noch einen Tipp für unsere Leserinnen und Leser?

ML: Unbedingt einmal die Erfahrung mit der Rennstrecke machen und im sicheren Rahmen (anstelle von öffentlichen Straßen Anm. d. Red.) sich an Grenzen herantasten. Hier kann ich die KTM Days ans Herz legen oder auch die zahlreichen Anbieter von Rennstreckentrainings.

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Auf Erfolgskurs - Matthias Lanzinger

Matthias herzlichen Dank für das spannende Interview und viel Erfolg auch weiterhin!

 

Publikation: MR/DA
Fotos: Matthias Lanzinger