Motorrad-, Roller- und Moped-News der Woche
Während in Österreich also eine rechtliche Neuordnung ansteht, kämpft der deutsche Motorradmarkt mit rückläufigen Zahlen. Im September 2025 wurden bundesweit rund 14.000 motorisierte Zweiräder neu zugelassen – ein Rückgang von 12,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders betroffen sind Kraftroller und Leichtkrafträder, deren Absatz um rund ein Viertel einbrach. Etwas stabiler bleibt das Segment der klassischen Motorräder, das nur leichte Verluste verzeichnet. Händler führen die Entwicklung auf eine allgemeine Kaufzurückhaltung und den späten Saisonstart zurück. Mittelklassemaschinen zwischen 500 und 900 Kubikzentimetern gelten weiterhin als verlässliches Standbein des Marktes.
International zeigen sich gegenteilige Tendenzen. In Indien hat die Regierung die Mehrwertsteuer für Motorräder und Roller bis 350 Kubikzentimeter von 28 auf 18 Prozent gesenkt. Damit soll der Zweiradmarkt, einer der größten der Welt, zusätzlich angekurbelt werden. Hersteller wie Hero MotoCorp, Honda, Bajaj und Royal Enfield reagieren umgehend mit neuen Modellen und Preisanpassungen. Experten erwarten, dass diese Maßnahme eine neue Wachstumsphase im asiatischen Raum auslöst und auch internationale Zulieferer davon profitieren.
Vietnam geht einen anderen Weg und setzt auf den raschen Umstieg auf Elektromobilität. Ab Juli 2026 sollen in den großen Städten keine neuen benzinbetriebenen Mopeds mehr zugelassen werden. Das Land strebt an, bis 2030 mindestens 20 Prozent elektrische Zweiräder auf den Straßen zu haben.
Erste Pilotprojekte mit öffentlichen Ladepunkten und E-Sharing-Flotten laufen bereits in Hanoi und Ho-Chi-Minh-City.
Europa ringt damit um neue Verkehrsregeln und stabile Absatzzahlen, während Asien die Elektrifizierung und Expansion massiv vorantreibt. Der globale Zweiradmarkt steht damit zwischen Strukturwandel und Aufbruch. Klar ist: Mobilität auf zwei Rädern bleibt weltweit ein zentraler Bestandteil moderner Verkehrsentwicklung – ob mit Benzin oder Strom.
Quelle: MR/Katoch