5 Menschen – 5 Ural-Motorräder – 2 Jahre – 30.000 Kilometer – Auf dem Landweg nach New York

ural



Anfang September 2014 haben sich Anne Knödler, Elisabeth Oertel, Sven Klatt, Lisa Müller und Johannes Fötsch von Halle (Saale) aus mit fünf russischen Ural-Motorrädern auf den längstmöglichen Weg nach Wes-ten begeben - den, der den gesamten Osten durchquert. Über die Karpaten und durch die Mongolei, Sibi-rien, über die Beringstraße, durch Alaska, Kanada bis nach New York.

Österreich, Ungarn, Serbien, Bulgarien, Griechenland und die Türkei - Mittlerweile hat die Künstlergruppe

„leavinghomefunktion“ innerhalb der ersten 60 Tage der Reise bereits über 5000 km Richtung Osten nach

Georgien bis an die russische Grenze zurückgelegt und dabei auf ihren Motorrädern mit Beiwagen helle Begeisterung und viele ungläubige Blicke ausgelöst. Über Höhen bulgarischer Bergpässe hinweg, tagelang endlose Serpentinen passierend bahnten sie sich ihren Weg bis zur ägäischen Küste. Durch den dichten Stadtverkehr der Millionenmetropole Istanbul der Küste des Schwarzen Meeres folgend erreichten die Rei- senden final die ersehnten Gebirgszüge des Kaukasus - oftmals sei die Gastfreundschaft der Menschen überwältigend gewesen.

Die zweite Etappe ihrer Route führt die fünf zu großen Teilen durch den mittelasiatischen Raum. Da das vorherrschende Kontinentalklima eine Durchquerung im Winter mit den Motorrädern quasi unmöglich macht, und der kälteste Punkt der Erde nicht weit ist, treten sie vorerst das geplante Winterlager in Geor-gien an. Bis März 2015 wollen sie dort rasten, aber keineswegs die Hände in den Schoß legen - denn für die fünfmonatige Pause vom Fahren haben sie sich einiges vorgenommen.

Finanzierung mittels Crowdfunding

Ein erster Erfolg für die Reisenden ist der große Zuspruch, welcher ihre Crowdfunding-Kampagne findet, in der sie dazu einladen, ihr Vorhaben finanziell zu unterstützen. Auf diese Weise werden die fünf einen Teil der Kosten für ihr Vorhaben aufbringen. Innerhalb der 90-tägigen Aktion haben Begeisterte das Projekt zum jetzigen Zeitpunkt bereits durch eine Summe von knapp 30.000 Euro unterstützt. Unter www.indiegogo.com/projects/leavinghomefunktion-on-the-landway-to-new-york gibt es noch bis zum 30.11.2014 die Gelegenheit, sich eine von vielen Gegenleistungen zu sichern - denn jeder Euro bringt sie einen Kilometer näher ans Ziel!

Ein straffes Programm: Sprache lernen - Motorräder umbauen - die Dokumentation der ersten Etappe

Ziel ist es nicht nur, die persönlichen Kraftreserven wieder aufzufüllen, sondern vor allem Ausrüstung und Kenntnisse aufzustocken, um die kommende Etappe durch Russland, Kasachstan und die Mongolei bis zum Zenit der Reise - der Überquerung der Beringstraße - meistern zu können.

Die vergangenen zwei Monate waren gerade ausreichend, die konditionellen Grenzen von Mensch und Ma-schine zu erproben - die ersten Fehler zu begehen und daraus zu lernen. So sind zum Beispiel nahezu alle im Vorfeld angeschafften Ersatzteile zum Einsatz gekommen und die Schwachstellen der Motorräder entlarvt. Nun wollen die fünf die Zeit im georgischen Winterlager für die technische Vorbereitung der nächsten 15000 km nutzen, das Loch in der Ersatzteilkiste stopfen und entsprechende Umbaumaßnahmen an den Gespannen vornehmen.

Nach der Winterpause werden sie sich für eine lange Zeit auf russisch-sprachigem Terrain bewegen. Daher liegt ein weiterer, wesentlicher Fokus der fünf auf dem Erlernen der russischen Sprache. Für die geplante Auseinandersetzung mit der Materie vor Ort, der Kultur und der Kommunikation mit der Bevölkerung ist es für die Reisenden ein selbstverständliches Ziel, sich mit der vorherrschenden Sprache vertraut zu machen. Parallel dazu planen sie die russische Übersetzung ihrer Homepage, die aktuell in deutscher und englischer Sprache existiert, um möglichst vielen Menschen vor Ort die Gelegenheit auf einen Zugang zu Konzept und Dokumentation der Reise zu bieten.

„Dreh dich selbst, und Du drehst alles“ ist der Leitspruch der fünf und soll einen Denkanstoß bieten, dass nur Begegnung die Grundlage eines friedlichen Zusammenlebens schaffen kann, was stetige Arbeit und Engagement erfordert. Um die Reise - die Erfahrungen und Eindrücke unterwegs - festzuhalten, sollen am Ende der zwei Jahre eine Filmreihe und ein Buch entstehen. Hierzu hat sich bereits im ersten Teil der Reise eine Flut von Material angesammelt, die es nun aufzuarbeiten gilt. Ein enormes Stück Arbeit liegt vor ihnen - wir dürfen gespannt sein!

Wer die Reise live begleiten möchte, ist herzlich eingeladen dies via Facebook unter www.facebook.com/leavinghomefunktion und auf der offiziellen Homepage der fünf www.leavinghomefunktion.com zu tun, wo unter anderem ein Blog regelmäßig Auskunft über das Leben unterwegs gibt.

Anfang April geht‘s weiter!