Wer ist verantwortlich für den Stau auf der Brennerautobahn zu Pfingsten ?

Zu Beginn des Pfingstwochenendes kam es am Samstag, 7. Juni zu einem massiven Stau auf den Autobahnen in Tirol. 45 km lang bis zum Brenner und 3 Stunden längere Fahrtzeit laut den Medienberichten.

Symbolfoto

Pfingsten sollte verkehrstechnisch bekannt sein. Auf der Suche nach der Ursache für diesen „Verkehrskollaps“ wird von der ASFINAG und LR Zumtobel der Tunnel am Brenner gefunden. Ob Totalsperre oder Einspurigkeit, ist egal, die Schuld liegt hinter der Staatsgrenze. Die Brennerautobahn ist laut Trassenbescheid für die Luegbrücke keine alpenquerende Straßenverbindung, der Verkehr endet an der Staatsgrenze. LR Zumtobel hat medial angekündigt, beim Dreierlandtag Tirol/Südtirol/Trentino in Meran dies zum Thema zu machen.

In “Tirol heute” am Mittwoch 11.6. wurde der Südtiroler LH Kompatscher zum Verkehrsproblem zu Pfingsten befragt und er sagt: “Für den Zeitraum von 20 Minuten waren die Fahrbahnen in beiden Richtungen nicht doppelspurig befahrbar. Man solle keine Staatsaffäre daraus machen.”

Da hat er Recht, es ist keine Staatsaffäre sondern ein klassisches Versagen der ASFINAG betreffend Einhaltung des Verkehrsflusses. Wir im Wipptal kennen Stau-Situationen nicht nur zu Pfingsten sondern regelmäßig. Und 20 Minuten Einspurigkeit in jeder Fahrtrichtung ist wirklich keine Katastrophensituation.

Zu Pfingsten gab es wegen des Ausweichverkehrs über die Bundesstraße eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit betreffend Rettung und Feuerwehr. Wo liegen denn wirklich die Ursachen ? Die Luegbrücke war es nicht, weil die Zweispurigkeit in jeder Fahrtrichtung bei starkem Verkehrsaufkommentrotz der permanenten Einsturzgefahr gegeben ist. Stehende Kolonnen auf der Luegbrücke geht sich auf der angeblich maroden Brücke statisch offenbar locker aus.

Der Verkehr im Wipptal ist landespolitisch irrelevant, dient dem internationalen Transportgewerbe und ist für die ASFINAG der Goldesel. Die Menschen im Wipptal sollen selber schauen, wie sie das alles überleben.

Gibt es aber einmal im Jahr die Absicht einer Demonstration auf der Autobahn zum Aufzeigen der Sorgen um die Lebensqualität im Wipptal, dann werden ASFINAG und Bezirkshauptmannschaft hellhörig. Demonstrationsrecht und Lebensqualität gut und recht, aber nicht auf Kosten der Mauteinnahmen. Der ablehnende Bescheid der Demonstaration wird den Medien übermittelt, erst eine Woche später erhält der Antragsteller den Bescheid.

Bürgermeister Mühlsteiger: „ Die Übermittlung eines Bescheids zuerst an die Medien und erst deutlich später an den betroffenen Antragsteller kann als Missbrauch oder zumindest als rechtswidriges Verhalten gewertet werden. Wichtig ist offenbar die wirksame öffentliche Bekanntgabe über Medien, nicht aber die rechtzeitige Information und Begründung für den Antragsteller."

Eine Beschwerde gegen den Bescheid ist in Arbeit, um zu erkennen, wie die 2. Instanz zum Menschenrecht auf Gesundheit und Demonstrationsrecht steht. Auf die Landespolitik ist Verlass, damit die ungute Situation im Wipptal ja nicht verbessert wird für die Wipptaler Bevölkerung.


Quelle: Gemeinde Gries am Brenner, MR/LF

Tags