Startgeld für die elektrische Mobilität im Rennsport



 

Dazu sollte man wissen, dass dies nicht die Regel ist, wenn man an Rennen teilnehmen möchte. Normaler Weise zahlen Teilnehmer eine Nenngebühr in dreistelliger Größenordnung pro Veranstaltung.


Eigentlich eine großartige Kehrtwende, die allerdings keine Großzügigkeit darstellt. Zweck ist es elementare Startprobleme des elektrischen Rennsports zu lösen:

1. Es gibt nur wenige Motorradrennfahrer die sich vorstellen können an dieser Rennklasse Spaß zu finden. Langsamer als die kleinste 125er Klasse, kein Sound, kein Wheely, keine Urgewalt.

2. Es gibt aktuell keine elektrischen Serien-Rennmaschinen. Nur ein kleiner englischer Hersteller (Mavizen) wird ab April elektrische Produktionsrennmaschinen liefern, zum Preis von 35.000,- Euro. Wahrscheinlich liefert später im Jahr ein weiterer Hersteller aus USA. Die großen Motorrad-Marken haben noch nicht einmal Prototypen angekündigt, genau wie auch die Autoindustrie.

3. Die elektrischen Rennteams der ersten Stunde fahren lieber bei dem Rennveranstalter der ersten Stunde. Das ist nicht die FIM, sondern der TTXGP-Veranstalter. Das ist der Veranstalter, der das ersten elektrischen Straßenrennens in der Geschichte durchführte, am 12.06.2009 in Rahmen der berühmten Tourist Trophy auf der Isle of Man. TTXGP Vorstand Azhar Hussain bietet dieses Jahr eine elektrischen Rennserie mit jeweils 4 Läufen in 3 Ländern: England, Italien und USA, mit 2 End- und Zusatzläufen in Spanien und Frankreich. Das sind 14 Veranstaltungen!
Die FIM bietet nur 4-6 Veranstaltungen. Nicht landesweit konzentriert, sondern Europaweit verstreut. Der ursprünglich angekündigte FIM-Lauf in Saudi-Arabien, findet sich nun nicht mehr im Programm. War wohl doch nur ein Traum über die finanziellen Möglichkeiten der teilnehmenden Teams.

4. Diese Teams sind großenteils Privat oder studentisch organisierte Pioniere. Sie haben die Kosten für die Entwicklung weitgehend aus eigener Tasche bezahlt. Sponsoren sind leider noch selten zu finden. Wenn man bedenkt, dass alleine die Batteriekosten zwischen 5.000 -16.000,- Euro liegen, dann wird klar, dass für mehrer Europa-Rennen nichts übrig bleibt. Konsequenz: Nicht nur der Rennfahrer, auch die Renntechnik muss gefördert werden, wenn daraus etwas werden soll. Aber - es fehlt wie immer am Geld. - - - Es fehlt am Geld? Moment mal!

500 Millionen für die elektrische Mobilität werden jetzt ausgeschüttet, hier in Deutschland!

Wäre es nicht einfach einen Förderungsantrag zu stellen?
Als Einzelperson macht das leider keinen Sinn, da die Förderung des kreativen, elektrischen Fortschritts nur von Betrieben mit mindestens 5 Angestellten erwartet wird. Doch als DMSB, als DMV, als AvD oder ADAC könnte es funktionieren. Falls sich in deren internen Betriebsablauf keine freien Kapazitäten finden lassen, bietet sich hiermit eine Kraft an, die das ganze Prozedere bereits vollzogen und durchgemacht hat, wenn es sein muss auch kostenlos! (Kontakt siehe unten)

Das könnte ein Knackpunkt für und durch den Rennsport werden, wenn sich gleichzeitig Deutschland um einen E-Power FIM-Lauf bewirbt! Offensichtlich sucht die FIM noch Ersatz für Saudi-Arabien!

Und was passiert, wenn es diese Nachricht bis auf den Tisch der FIM-Organisation schafft? Nichts! Die verstehen nur Französisch oder Englisch. Schade, dass vor 3 Jahren der Präsident des DMV Hans-Robert Kreutz nicht zu neuen FIM-Präsidenten gewählt wurde.

Lesen Sie den Kommentar des Autors Harald Gasse:

Jeder bekommt Startgeld für die elektrische Mobilität
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Nicht nur für Rennfahrer, auch für alle Wagemutigen.

Auch für den gewöhnliche Mensch auf der Straße, ist der Kauf eines Fahrzeuges eine abzuwägende Entscheidung der oberen Preisregion. Das Risiko eines Fehlgriffes möchte man unter diesen Umständen unbedingt vermeiden und neigt dazu Bewährtes zu wählen - das Auto in bekannter fossiler Antriebsform mit gewohnter Tankstelleninfrastruktur.

«Eigentlich müsste die Begeisterung für die Technik und die Wirtschaftlichkeit des elektrischen Autos so groß sein, dass auch ohne zusätzliche finanzielle Anreize vom Staat gekauft wird», so die bisherige Einschätzung von Bundesverkehrsminister Ramsauer.

Ein schönes Beispiel der überschätzten Möglichkeiten der elektrischen Mobilität, das in manchen Berichten sogar als euphorische Elektroauto-Hype bezeichnet wird.

Mit absehbarer Sicherheit wird es ohne Staatszuschüsse nicht funktionieren, weil die elektrische Antriebstechnik für fast jeden unbekannt ist und Vertrauen in diese Technik erst durch persönliche Erfahrung aufgebaut werden kann. Die Wirtschaftlichkeit des elektrischen Autos ist durch hohe Batteriekosten schlechter. Bedauerlicher Weise gibt es keine gebrauchten elektrische Fahrzeuge, die ein günstigeres Einsteigen in die elektrische Fahrweise ermöglichen könnten.

Es gibt allerdings günstigere elektrische 2-Räder, sei es nun elektrische Fahrräder, E-Scooter und auch ganz neue Elektro-Motorräder. Damit lässt sich sehr gut der innerstädtische Kurzstreckenverkehr elektrisch erfahren. Die Preisregion ist nur im 4-stelligen Bereich und der Raumbedarf ist bedeutend geringer als beim Auto. Nicht zu vergessen sind die dreirädrigen Elektrofahrzeuge Cityel und Twike, die die letzten 20 Jahre überlebt und die elektrische Mobilität hochgehalten haben, während die Autoindustrie Premiumfahrzeuge begünstigte.

«Wenn ich jetzt schon sage, dass ich später Prämien zahle, erzeuge ich bei den Käufern natürlich eine abwartende Haltung.»
Auch dieses Statement von Bundesverkehrsminister Ramsauer ist durch die:

"erste und ausschließliche Förderung der elektrischen Zwei- Motor- und Dreiräder"
in mehrfacher Hinsicht widerlegt.

1. Der Kunde kauft, er wartet nicht!

2. Der Wunsch nach elektrischen Autos deutscher Produktion, auf das offensichtlich gewartet werden muss, bleibt bestehen bis es soweit ist, ohne das auf schneller am Markt erscheinende E-Autoproduktionen aus dem Ausland zugegriffen wird.

3. Diese 2-Radfahrzeuge sind neue zusätzliche Fahrzeuge. Der Staat erhält darauf Mehrwertsteuer, die ohne diesen Kauf nicht eingezogen werden könnte.
Wie wichtig dieser banale Faktor ist, beweist die folgende Tatsachenfeststellung:

5 Milliarden Abwrackprämie sind 2009 an Neuwagenkäufer verschenkt worden! So denken noch alle, egal ob sie sich darüber freuen oder ärgern. Beides entspricht nicht dem realen Sachverhalt, denn diese (Umwelt) Prämie war nur eine Umbuchung.
Viele Kunden nutzten ihre Chance und kauften damals zum aller ersten mal einen Neuwagen, oder zogen diesen Kauf, einem jüngeren, gebrauchten Wagen vor. Die Altfahrzeuge mussten verschrottet und aus dem Markt genommen werden.
Für gebrauchte Fahrzeuge wird auf dem Privatmarkt keine Mehrwertsteuer berechnet.
Bei Neuwagen sind 19 % MwSt fällig.
Ab einem Neuwagenpreis im Golf-Format, übersteigt die fällige Mehrwertsteuer, die geschenkten 2500,- Euro (Umwelt) Prämie.
Damit wurde also über die Mehrwertsteuer die angebliche Geschenk-Prämie in die Staatkasse zurück gespült.

Es wäre sehr interessant, an wie vielen Neuwagenkäufen sich dies statistisch nachweisen lässt. Die im Gespräch befindlichen Kaufanreizförderung für elektrische Fahrzeuge, 0,5 Milliarden (10% von 5 Milliarden), werden dabei höchst wahrscheinlich weit übertroffen.

«Sollte sich herausstellen, dass Deutschland doch Marktanreize brauche, könne er schnell reagieren und ein Programm auflegen.» sagte Ramsauer. "Ich nehme Sie beim Wort Herr Verkehrsminister!"

Deutsche Autoindustrie in der Krise?
Vergleichen Sie doch mal den Absturz der deutschen Motorradindustrie.
30% Rückgang 2009, selbst Klassenprimus BMW hat hier 18 % weniger Einheiten verkauft. Und jetzt dieser nicht enden wollende Winter. 46% Einbruch Jan. 2010.
Eine ganze Branche steht am Abgrund. Das ist eine Krise!

Es gibt allerdings auch ein weiteres Zeichen der Hoffnung! Ausgelöst von der maßgebenden Autoindustrie-Führungsmannschaft Winterkorn(VW), Zetsche(DB) und Reithofer(BMW). Nach anfänglichen Widerstand, wurde sich nun doch öffentlich zu der Notwendigkeit einer staatlichen Förderung für Endverbraucher bekannt. Dies ist eine entscheidende Wendung, genau wie vor 2 Jahren, als Martin Winterkorn als erster Autoindustrievorstand  alleine vor die öffentlichen Medien trat und uns mit solch positive Aussagen überraschte: "Aber die Zukunft gehört dem Elektroauto - mit Strom aus der (regenerativen) Steckdose." Im Rückblick wird jeder klar erkennen, dass dies der Augenblick der "elektrischen Wende" war. Ohne dieses mutige Agieren wären wir nicht da wo wir heute sind.

Die sofortige Förderung elektrischer Zwei- und Motorräder wäre eine zusätzliche, kostenlose, harmonische Übergangslösung in die elektrischer Mobilität. Wieso kostenlos? Weil durch neuen elektrische Motorräder, Scooter und Fahrräder auch Mehrwertsteuer eingenommen werden kann.

Autor:
Harald Gasse / Teilnehmer am erste elektrischen Motorradrennen TTXGP (12.06.2009)
Lieferant des schnellsten, käuflichen, elektrischen Fahrzeuges 230 km/h, 135 kg, 35.000,-¤
http://www.innoscooter.de/de/Presse.25.html
Hauptstraße 43a, 61440 Oberursel, 0172-9944135