MR: Fahrtechnisch – wie war’s mit der eMoto ohne Kupplung?
DF: Unser Bike – das EDURO – ist kein klassisches E-Moped, sondern speziell für Hard Enduro und triallastiges Gelände entwickelt. Die Geometrie erlaubt es, auch extrem technische Passagen souverän zu meistern. Wir fahren mit einer sehr kurzen Übersetzung, um maximalen Schub über Kanten und an steilen Anstiegen zu generieren. Bei den Red Bull Romaniacs hatten wir dadurch auf sehr schnellen Abschnitten kleine Nachteile, weil Teile der Strecke stark aufs Tempo ausgelegt waren – aber Kompromisse hat man im Enduro-Sport ohnehin immer.
Die Kupplung vermisse ich persönlich nicht. Nur in extremen Trial-Situationen – zum Beispiel beim Springen über das Hinterrad – wäre sie vielleicht hilfreich. Wir setzen stattdessen auf eine sehr starke Hinterradbremse, mit der man gezielt die Leistung kurzzeitig reduzieren oder das Hinterrad aktiv einsetzen kann. Das ersetzt die Kupplung für uns komplett.
MR: Thema Reichweite & Batterietausch - wie ist da das Fazit?
DF: Unsere Batterie reicht – je nach Strecke und Fahrweise – für 30 bis 40 km. Bei den Romaniacs war das völlig ausreichend, weil es eine offizielle Servicezone gab, in der wir genug Zeit zum Laden hatten. In 1 bis 1,5 Stunden war die Batterie wieder voll.
Ein kompletter Batteriewechsel ist bei unserem System von oben möglich und in unter 1 Minute erledigt. Das System ist so aufgebaut, dass ein schneller Tausch auch unter Rennbedingungen kein Problem ist.
MR: Persönliche Motivation für ein Strombike?
DF: Für mich ist das E-Bike ein echter Gamechanger. Es bringt extrem viel Flow ins Fahren – keine Schaltvorgänge, kein Ruckeln, kein Lärm. Man fährt sauberer, präziser und ist viel konstanter unterwegs.
Vor allem in engen, technischen Trails merkt man das geringere Gewicht enorm – das leicht bauende Bike lässt sich viel aktiver und feiner bewegen als ein klassischer Verbrenner. Gleichzeitig reizt mich die Herausforderung, das E-Bike wettkampftauglich zu machen und zu zeigen, dass wir damit auch auf höchstem Niveau vorne mitfahren können.
MR: Unterschiede zum Verbrenner?
DF: Ganz klar:
• Leichter, präziser und agiler
• Keine Schaltung, keine Kupplung – weniger Ablenkung, mehr Fokus
• Sofortige Leistungsabgabe – immer direkt am Gas
• Leise im Training – ideal für sensible Gebiete
• Wartungsarm – kein Ölwechsel, keine Kupplung, kein Getriebe
• Flüssigeres, konstanteres Fahren, besonders auf technischen Trails
Das Fahrgefühl ist anders – aber in vielen Situationen sogar besser und effektiver.
Das Bike ist auch erhältlich https://www.eduro.at/
Quelle und Fotos: David Freidinger