Matthias Walkner Dakar 2020 Etappe 9

Nach dem Gedenk- und Ruhetag ging es heute wieder voll zur Sache.

ktm
Matthias Walkner

Matthias Walkner: "Der Tag Pause hat uns allen ganz gut getan nachdem was passiert ist. Für mich war es auch eine gute Gelegenheit mich etwas auszukurieren. Das leichte Fieber ist seit gestern weg und ich fühle mich schon etwas besser.
Um 3:00 Uhr in der Früh hat der Wecker geklingelt, um 4:20 Uhr sind wir dann bei ca. +5 Grad in die 380 Kilometer lange Verbindungsetappe gestartet. Die Speziale war zu Beginn relativ langsam, im Vergleich zu den vergangenen Tagen. Eine kurvige, steinige, rutschige und gebrochene Piste auf der ich mir mit dem vollen Motorrad (Tank) etwas schwergetan habe. Ich hab überhaupt keinen Grip und keine Traktion zusammengebracht. Zu Beginn hat mich dieser Abschnitt einiges an Zeit gekostet.
Wir sind dann in ein Flussbett gewechselt, mit kleinen Kieselsteinen und fast ein wenig sandig. Da war das Motorrad auch schon ein wenig leichter, ich bin viel besser ins Fahren gekommen und konnte dann sogar wieder etwas Zeit gutmachen bzw. habe ich nichts mehr verloren. Beim Tankstopp habe ich dann gesehen, dass das ganze Feld relativ eng beisammen ist und ich nicht ganz drei Minuten auf die Spitze verloren hatte.
Es war für mich dann aus taktischer Sicht eine sehr schwere Entscheidung, wie ich das Rennen weiter angehen soll. Irgendwie brauche ich fast diesen einen Tag, an dem ich viel Zeit gutmachen kann, aber andrerseits bin ich auch unter Zugzwang und muss Zeit aufholen.
Nachdem ich mich immer noch nicht so gut fühle und noch eine Erkältung mit mir herumschleppe, habe ich für mich beschlossen, heute nicht mehr alles zu riskieren und in Hinblick auf die morgige Startposition, mir eine gute Ausgangsposition zu schaffen. Fest steht, dass ich morgen wieder angreifen muss. Ich habe heute zwar einiges an Zeit liegen lassen, starte morgen aber von der guten zehnten Startposition. Es gibt jetzt nichts mehr zu verlieren, das Motto lautet: Volle Attacke! 
Die morgige Etappe verläuft durch Dünen und Sand und sieht sehr lange aus. Der Veranstalter kalkuliert acht Stunden und auf die Fahrzeit gesehen wird es voraussichtlich der längste Tag werden. Das Roadbook wird wieder erst in der Früh ausgehändigt und die anderen starten vorne weg. Sollte die Navigation schwierig werden, kann ich meinen hinteren Startplatz möglicherweise positiv nutzen. Fest steht, ich muss morgen Vollgas geben - heute Platz 10, insgesamt immer noch Platz 6."

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Publikation: M. Walkner