Marc Márquez und Ducati – kehrt der König zu Honda zurück?

Zu 80% - so beziffert Marc Márquez selbst die Wahrscheinlichkeit, dass er seinen Vertrag mit Ducati verlängern wird.

Marc Márquez

 

Eine Zahl, die nach Stabilität klingt, aber im Rennzirkus hoch genug ist, um für Spekulationen zu sorgen. Denn der Spanier, aktuell neunter Weltmeister und wieder in alter Form, lässt sich bekanntlich jede Tür offen. Vor allem jene, die zurück zu Honda führt – seinem alten Königreich.

In Borgo Panigale präsentierte Márquez jüngst mit einem breiten Lächeln die Sonderedition seines Titelbikes – 293 Stück, eine Hommage an seine Startnummer. Zwischen Applaus und Smalltalk sprach er über 2026, seinen womöglich zehnten Titel und die Zukunft danach. Seine Worte klangen bedacht: „Wir stehen bei 80% – aber alles ist offen.“ Diese Offenheit war kein Zufall. Hinter den Kulissen laufen bereits Gespräche mit Honda, das Interesse an einer Rückkehr des vielleicht größten Fahrers seiner Generation ist unüberhörbar.

Ducati indes weiß um den Wert seines Stars, zögert aber, sich langfristig zu binden. Márquez wird im Februar 33, und die Pipeline in Borgo Panigale ist voll mit jungen Talenten wie Pedro Acosta, Fermín Aldeguer oder David Alonso. Zudem weiß man: Das Motorrad bleibt das stärkste im Feld, auch ohne Márquez. Dennoch wäre ein Weggang nicht nur sportlich, sondern auch symbolisch ein Einschnitt – schließlich hat der Spanier Ducati nach Jahren der Dominanz noch einmal eine neue Identität gegeben.

Für Márquez selbst sind die Bedingungen klar: Eine Rückkehr zu Honda kommt nur infrage, wenn das Werk wieder siegfähig ist. Noch ist das Wunschdenken, doch HRC scheint gewillt, den Schritt zu wagen – mit Geld, Ambition und einem klaren Ziel: den früheren Champion zurückzuholen. Damit wäre Márquez’ Karriere womöglich in vollem Kreis geschlossen, vom jungen Hoffnungsträger zum reifen Rückkehrer, der die Dinge zu Ende bringt.

Die Rechnung bleibt offen: 80% klingt solide, doch im Fahrerlager weiß man, dass Márquez immer schon ein Meister der Überraschung war. Und so könnte die wahre Entscheidung weniger in Zahlen liegen – als vielmehr in seinem Hunger, Geschichte zu schreiben.


Foto: Marc Márquez Facebook
MR/DA