Biker schrauben für einen guten Zweck

Normalerweise nutzen die Biker vom Motorradstammtisch „Die Gänse“ aus Bad Sauerbrunn die kalten Wintermonate um an ihren eigenen Motorrädern herum zu schrauben.

ktm
Respekt - echt coole Sache!

Diesen Winter war es jedoch anders. Es wurde zwar wieder geschraubt, doch diesmal für einen guten Zweck.

Als die Biker zufällig erfuhren, dass der First Responder von Bad Sauerbrunn, also derjenige im Ort, der als erstes bei einem medizinischen Notfall, erste Hilfe leistet, keinen Defibrilator hat, wurde spontan zugesagt, diesen Betrag aufzubringen. Doch einfach die Clubkassa zu plündern, das wollten sie nicht. Vielmehr wollten sie ihr Können in Punkto Motorradtechnik nutzen und so Geld aufbringen.

So reifte die Idee, alte Motorräder wieder zum Laufen zu bringen und den Kauferlös dazu zu nutzen, einen Defibrilator anzuschaffen. Sauerbrunns Bürgermeister Hutter zeigte sich von der Idee begeistert und sagte seine Unterstützung zu. In der Ortszeitung wurde die Idee präsentiert und schon bald meldeten sich die Ersten, die diese Aktion unterstützen wollten. Ein älterer Herr aus dem Ort, hatte schon einige Zeit in seinem Schuppen einen Roller stehen. Er selbst fühlte sich nicht mehr fit genug um mit dem Roller herumzufahren, und da er sogar selbst einmal durch den Einsatz eines Defibrilators wiederbelebt wurde, wusste er über die Wichtigkeit dieser Aktion. Es folgten weitere defekte Zweiräder, wie ein  Roller, ein E- Bike sowie ein 125er Sportbike.

Natürlich nutzten die Biker auch das Internet und bewarben ihre Aktion. Kurz darauf meldete sich ein Mann aus Pottendorf mit einer defekten Yamaha. Eine weitere Yamaha wurde aus Wien geholt. Aus dem niederösterreichischen Steinabrückl meldet sich ein Ehepaar, das ihre Enduro spendete und aus Hornstein kam eine Honda. Selbst aus Weiden am See kam ein Anruf  eines Bikers, der seine 120 PS starke Yamaha für diese Aktion zu Verfügung stellte. Mit einem Chopper aus Pöttsching, war dann wirklich kein Platz mehr für weitere Bikes.

Stück für Stück wurde ein Motorrad nach dem anderen durchgecheckt, und zum Laufen gebracht. Überstieg der Reparaturaufwand den Wert des Fahrzeugs, wurde es in Teilen verkauft und somit auch Geld eingenommen. Die Aktion fanden auch der örtliche Theaterverein und das Team von Safe Motorcycling Austria toll und brachten eine Geldspende.

Heute haben alle Motorräder glückliche Besitzer gefunden, und auch die Kassa ist prall gefüllt. Aus dem geplanten, einen Defibrilator, wurden gleich ein halbes Dutzend, die an andere Firste Responder weiter gegeben wurden.

Die Vespa von Franz hat jetzt glückliche Besitzer in Leoben, Die Aprillia wird von nun an von Safe Motorcycling Austria als Übungsbike verwendet. Die Honda, das E-Bike und der Roller gingen nach Sopron. usw..

Und eine ganz besondere Geschichte gibt es von der Yamaha zu erzählen: Sie wurde von den Pöttschingern Alexandra und Dietmar zu Verfügung gestellt. Nach vielen Stunden Arbeit, lief auch sie wieder und erstrahlte wie am ersten Tag. Sie hat ihr neues zu Hause bei Daniela und Markus in Oberpetersdorf gefunden und da es in Oberpetersdorf noch keinen Defibrilator gab, wurde um den Kauferlös gleich Defi Nummer fünf angeschafft und an die kleine Ortschaft übergeben. Wenn das keine runde Geschichte ist …

Und nun, da alle gespendeten Bikes aus dem Haus sind, können sich die „Gänse“ um ihre eigenen Motorräder kümmern…

www.diegaense.com

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