Schek startet in der legendären Malle-Moto-Klasse („Original by Motul“) – der härtesten Kategorie der Dakar. Hier fahren die Teilnehmer komplett ohne Mechaniker oder externe Hilfe. Alles, was abends im Biwak anfällt – Ölwechsel, Reifenservice, Reparaturen, Zelt aufbauen – erledigt der Fahrer selbst.
Motorsport liegt in der Familie
Maxi Schek stammt aus einer motorsportgeprägten Familie. Sein Großvater Heribert Schek war eine feste Größe im internationalen Enduro-Sport. Schon als Kind war Maxi bei Rennen dabei und begann selbst mit acht Jahren im Motorsportverein. Über Trial, Enduro, Cross-Country und die Teilnahme an den Six Days führte sein Weg schließlich in den Rallyesport.
Nach einem deutschen Enduro-Pokalsieg und mehreren internationalen Einsätzen wurde für Schek klar: Die Rally Dakar ist das ultimative Ziel. „Das ist das Härteste, was man auf dem Motorrad machen kann – und genau das reizt mich.“
Warum Malle-Moto?
Während viele Fahrer mit großen Serviceteams starten, entschied sich Schek bewusst für die kompromisslose Originals-Klasse. Nach bis zu 900 Kilometern pro Tag in der Wüste folgt stundenlange Schraubarbeit. Der Wecker klingelt oft gegen 3:30 Uhr morgens, Schlaf ist Mangelware.
„Schlafmangel ist einer der entscheidenden Faktoren in dieser Klasse“, erklärt Schek. „Man fährt zehn bis zwölf Stunden und schraubt danach noch bis spät in die Nacht.“
Diese Kombination aus körperlicher Belastung, technischer Verantwortung und mentaler Stärke macht Malle-Moto zur wohl härtesten Form des Rallyesports.
Technik am Limit: KTM 450 Rally
Schek startet auf einer KTM 450 Rally Replica. Der rund 70 PS starke Einzylinder wird bei der Dakar permanent am Limit bewegt. Ölwechsel sind alle 15 bis 20 Stunden Pflicht, dazu kommen tägliche Checks von Fahrwerk, Kette, Elektrik und Navigation.
Die Rally wird streng per GPS überwacht. Überschreitungen der 160-km/h-Begrenzung oder Regelverstöße führen sofort zu Zeitstrafen. Für Privatfahrer bedeutet das zusätzliche Konzentration neben Navigation, Geschwindigkeit und Terrain.
80.000 Euro für einen Traum
Die Teilnahme an der Rally Dakar kostet selbst im Low-Budget-Bereich rund 80.000 Euro. Startgebühr, Logistik, Transport, Ersatzteile, Training und Vorbereitung summieren sich schnell.
Sponsoren zu finden sei in Deutschland extrem schwierig, sagt Schek. Trotzdem konnte er sich den Startplatz sichern – durch viel Eigeninitiative, Überzeugungsarbeit und die Unterstützung engagierter Partner.
Mentale Stärke statt Angst
Angst habe bei der Dakar keinen Platz, erklärt Schek. Respekt ja – aber Angst blockiere. Seine Stärke sieht er in seiner mentalen Belastbarkeit: Je schwieriger die Situation, desto fokussierter werde er.
„Ich glaube, auf eine Dakar kann man sich nicht wirklich vorbereiten. Man kann nur durch eine Dakar lernen, was eine Dakar ist.“
Mehr als ein Rennen
Für Schek ist die Rally Dakar mehr als ein sportlicher Wettkampf. Viele Fahrer berichten, dass die Dakar ihr Leben verändert – und auch er erwartet einen Einschnitt.
Und es soll nicht seine letzte Rally bleiben: Auf seiner Wunschliste stehen das Africa Eco Race und langfristig ein historischer Zieleinlauf in Dakar im Senegal – idealerweise auf einer BMW als Hommage an seine Familiengeschichte.
Fazit
Maxi Scheks Weg zur Rally Dakar 2025 zeigt, wie viel Leidenschaft, Mut und Disziplin nötig sind, um sich der härtesten Rally der Welt zu stellen – besonders als Privatfahrer in der kompromisslosen Malle-Moto-Klasse. Sein Beispiel steht für bedingungslosen Einsatz, technisches Können und den Glauben an den eigenen Traum.
Das vollständige Interview liefert spannende Einblicke in Technik, Organisation und die menschliche Seite des Rallyesports – und macht deutlich: Die Rally Dakar ist nicht nur ein Rennen, sondern eine Reise zu sich selbst.
Quelle: SWT Sports Manuel Schad
MR/DA