Nur im Qualifying zu knacken
Was für Marc Márquez ein schwieriges Wochenende darstellt, gibt der Konkurrenz Anlass zur Verzweiflung, wie zuletzt in Assen demonstriert: Heftige Trainingsstürze, zweite Startreihe, dann Sieg im Sprint, dann Sieg im Rennen. ServusTV-Experte Gustl Auinger: „Wirklich angreifbar ist er in dieser Konstellation nicht.“
Dabei sei die neue Ducati kein unschlagbares Bike, so Auinger, gegenüber dem zuvor vom achtfachen Weltmeister benützten 23er-Modell allerdings ein deutlicher Schritt nach vorne. „Marc hat die Fähigkeit, mit dem zu arbeiten, was ihm zur Verfügung gestellt wird. Und wenn das Motorrad Grenzen hat, macht er den Rest selber. Er sucht auch nicht etwas, was er sich wünscht, sondern nutzt das, was er hat.“
In den Qualifyings wurde der katalanische Superstar immerhin viermal geschlagen. An jenen Samstagen holte jeweils Fabio Quartararo den besten Starplatz, profitieren konnte der Yamaha-Pilot davon auch in der „Cathedral of Speed“ nicht. „Auf eine Runde ist das Motorrad sehr gut, auf die Renndistanz jedoch noch nicht siegtauglich“, konstatiert der ServusTV-Experte. „Die Pole Positions bestätigen aber Fabios fahrerische Qualitäten. Wenn er merkt, dass die Runde geht, haut er die auch raus.“
Einzigartige Strecke
Trotz der in Assen erlittenen Fraktur im linken Mittelhandknochen will Álex Márquez am Sachsenring unbedingt an den Start gehen. Verständlich, könnte Bruder Marc andernfalls schon zu Saisonmitte über hundert Punkte Vorsprung aufgebaut haben. „Ich nehme an, dass Álex einigermaßen schmerzfrei fahren kann.“ Dennoch sieht Auinger auf der aus einem Fahrsicherheitszentrum entwickelten Kultstrecke Francesco Bagnaia als ersten Herausforderer des älteren Márquez. „In Austin ist Pecco links herum sehr gut zurechtgekommen. Und 1000 Prozent fit wird Álex nicht sein.“
Außergewöhnlich klein, außergewöhnlich eng, mit außergewöhnlichem Höhenunterschied und außergewöhnlichen Kurvenkombinationen: Der so untypische Linkskurs zwischen Zwickau und Chemnitz, der praktisch keinen Vollgasanteil aufweist, scheint dem Seriendominator wie auf dem Leib geschneidert zu sein. Die einzige Niederlage am Sachsenring fügte ihm 2024 justament der aktuelle Teamkollege zu. „Man muss aber dazusagen, dass Pecco damals auf seinem persönliches Lieblingsmotorrad gesessen ist und Marc nur eine Spur dahinter war. Aber ein kleiner Fehler und es kann für Pecco reichen.“
Taktisch gereift
Allerdings habe sich Márquez auch taktisch weiterentwickelt. „Dass Marc einen unglaublichen Kampfgeist hat und Probleme wegbügeln kann, wussten wir schon. Aber jetzt kann er auch kalkulieren. Für die Konkurrenten ist es ernüchternd, dass er einen Fehler machen muss, um überhaupt eine Chance zu haben. Und den vorzugsweise nicht in einem freien Training. Weil das hilft ihnen nicht.“ Auinger ortet sogar mentale Spielchen des WM-Leaders. „Marc behauptet, dass er nicht mehr alles riskiert und ein bisschen auf Sicherheit schaut. Und dann knallt er ihnen wieder eine vor die Nase, dass es nur so raucht.“
Rund um die Rennaction dreht sich alles um den unumschränkten King of the Ring, der mit massivem Rückenwind nach Deutschland fährt. Zudem steht Bruder Álex Márquez nach dessen Handbruch im Fokus. Weiters blickt ServusTV nach Misano, wo Jorge Martín erstmals wieder Testrunden absolvierte. Und was Aprilia-Teamkollege Marco Bezzecchi nach dem zweiten Assen-Rang ausrichten kann, wird ebenfalls beleuchtet. Eve Scheer und Stefan Bradl melden sich direkt vom Sachsenring, den Kommentar liefern Christian Brugger und Alex Hofmann.
Liqui Moly Motorrad Grand Prix von Deutschland LIVE bei ServusTV:
Samstag (12. Juli):
10:40 Uhr: Qualifying MotoGP LIVE
11:35 Uhr: Analyse Qualifying
12:40 Uhr: Qualifying Moto3 LIVE
13:45 Uhr: Qualifying Moto2 LIVE
14:30 Uhr: Sprint MotoGP LIVE
15:25 Uhr: Analyse Sprint
Sonntag (13. Juli):
10:20 Uhr: Beginn der Live-Übertragung
11:00 Uhr: Rennen Moto3 LIVE
12:15 Uhr: Rennen Moto2 LIVE
14:00 Uhr: Rennen MotoGP LIVE
14:45 Uhr: Analyse MotoGP