Honda Ersatzteilprogramm „RC30 Forever“ kommt nach Europa

Schon im vergangenen Jahr konnte das HONDA Originalersatzteilprogramm „RC30 Forever“ erfolgreich in Japan eingeführt werden. Jetzt kommt es nach Europa.

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Honda PR MC0721 - Das Ersatzteilprogramm RC30 Forever kommt nach Europa

Honda ist bekannt dafür, Stimmen und Wünsche der Kunden nicht nur anzuhören, sondern auch umzusetzen. So wurde auch das 'RC30 Forever'-Programm nach einigen Treffen mit etablierten RC30-Eigentümerclubs in Japan und Europa ins Leben gerufen. RC30 Besitzer äußerten den starken Wunsch, ihre legendären Motorräder mit Original Honda Ersatzteilen auf der Straße und im besten Zustand erhalten zu wollen. Für Honda war das und die Verkehrssicherheit der Kunden Anlass genug, um das Programm umzusetzen.
 

In diesem Rahmen produziert Honda ungefähr 150 neue Originalersatzteile für das Honda Motorrad RC30, welche Motor, Fahrgestell, Karosserie und Elektronik abdecken. Die Entscheidung darüber, welche Teile nachproduziert werden sollen, wurde auf der Grundlage von Wünschen und Erfahrungen der Experten in den Forschungs- und Fertigungsstätten von Honda ausgewählt. Die Teile können über Händler in ganz Europa bestellt werden.

 

„RC30 Forever“

Zu Beginn des Projekts „RC30 Forever“ ergab eine 2017 durchgeführte Recherche der RC30-Archive, dass keines der ursprünglichen Holzmodelle oder -formen erhalten geblieben war. Es war klar, dass die Originalzeichnungen benötigt würden, um das Projekt starten zu können. Wie alle damals produzierten Motorräder basierte die Herstellung der RC30 auf handgezeichneten 2D-Drahtgitterplänen, aus denen Modelle und Formen erstellt wurden. Im Vergleich zu modernen Methoden der 3D-Computermodellierung und digitalen Zeichnungen enthalten diese Blaupausen weitaus weniger spezifische Details, was die Reproduktion der neuen Teile erschwerte.

 

Die verfügbaren Blaupausen wurden digitalisiert, im Maßstab 1:1 vergrößert und mit vorhandenen Teilen verglichen, die von den verbleibenden RC30 Modellen innerhalb der Honda Familie und der Eigentümerclubs ausgeliehen wurden, um deren Genauigkeit sicherzustellen. Trotzdem galt es immer noch einige Schwierigkeiten zu überwinden und Lücken in den detaillierten Informationen zu füllen. Um einem hohen Standard gerecht zu werden, war es wichtig, die ursprünglichen Teammitglieder, von denen viele in ihren 60ern sind, einzubeziehen. Ihr Know-how, ihre Leidenschaft und ihre Erfahrung waren essenziell für dieses Projekt. Nur mit ihrer Hilfe war es möglich, aus dem Nichts neue Holzmodelle entstehen zu lassen. Die Kombination aus greifbaren Elementen und neuen digitalisierten Zeichnungen sowie die Erfahrung zurückkehrender Mitglieder der Honda Familie, machten das Projekt in Japan letztendlich so erfolgreich.

 

VFR750R (RC30)

Das legendäre Honda Bike RC30 wurde erstmals 1987 auf der Tokyo Motor Show vorgestellt und machte sich 1988 auf den Weg nach Europa. Es ist auf rund 5.000 Einheiten weltweit limitiert und wurde entwickelt, um die Homologationsregeln zu erfüllen, die für die Teilnahme an der neu gegründeten Superbike-Weltmeisterschaft erforderlich waren. Die RC30 wurde in der Hamamatsu-Fabrik von Hand gebaut und von einem flüssigkeitsgekühlten 748 cm3 90° V4 angetrieben. Er war mit der neuesten Renntechnologie der damaligen Zeit ausgestattet - ein damals unbekannter Ansatz.

 

Die Entwicklungsingenieure von Honda verwendeten am gesamten Bike auch exotische Materialien wie Kohlefaser, Kevlar und Magnesium. Der Motor war mit Titan-Pleuelstangen und einer Anti-Hopping-Kupplung ausgestattet, die mit dem Getriebe im Stil einer großen Rennmaschine zusammenarbeiteten. Räder und Bremsen waren mit Schnellspannern ausgestattet und die Federung war vorne und hinten voll einstellbar. Das Motorrad war prominent mit einer unverwechselbaren einseitigen Pro-Arm-Schwinge ausgestattet, die bei schnellen Hinterradwechseln während des Rennens half.

Das Erbe der RC30 wurde gefestigt, als Fred Merkel damit 1988 und 1989 die Superbike-Weltmeisterschaft gewann. Es wurden auch mehrere nationale und internationale Rennsiege erzielt, darunter auch Erfolge bei der Isle of Man durch berühmte Fahrer wie Joey Dunlop, Carl Fogarty, Steve Hislop und Philip McCallen.

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