Vanessa Danz und die erfolgreiche Qualifizierung beim Red Bull Erzbergrodeo

Höhen und Tiefen sind manchmal so nah beieinander, dass es wirklich schwer zu verstehen ist!

gasgas
Gas ist rechts - Vanessa beherzt das!

Vanessa Danz: "Mein Wochenende auf dem RedBull Erzbergrodeo war so aufregend wie schon lange nicht mehr! Seit meiner Kindheit wünsche ich mir nur ein einziges Mal im Mainrace fahren zu dürfen, für das man sich mit einer Top 500 Platzierung im Prolog qualifizieren muss. 2019 habe ich es schonmal versucht aber leider nicht geschafft!

Dieses Jahr waren die Karten neu gemischt! Ich habe mich pudelwohl gefühlt und konnte 2 mal eine gute Zeit im Prolog fahren. Dadurch konnte ich mich überraschenderweise, neben Sandra Gomez, für den Sonntag qualifizieren. Zwei Mädels gegen 498 Kerle im härtesten Hardenduro Rennen #tougherthaniron !! In der Mädelsklasse des Prologs fuhr ich den zweiten Platz ein, was mich ebenfalls sehr freute!

Ich übertreibe glaube ich nicht, wenn ich sage, dass ich brutal aufgeregt war am Sonntag mit den verrücktesten Zweiradpiloten überhaupt am Start des Erzbergrodeos stehen zu dürfen. 500 Faherer im "Startkessel" am tiefsten Punkt des Steinbruchs. Über uns kamen aus dem Himmel RedBull Skydiver gesprungen und Stuntflugzeuge drehten ihre Loopings.. eine Erfahrungen, die ich niemals mehr missen möchte! Es war einfach Gänsehaut pur!

Nach meinem Start kam ich die ersten Auffahrten ohne Probleme hoch, kam gut zurecht und fühlte mich wohl! Noch vor dem ersten Checkpoint kam ein Stück im Wald bei dem ich wirklich erschrak. In erster Linie entstand ein heftiger Stau von Fahrern. Alle mussten eine Auffahrt

bezwingen, die allerdings voll von Motorrädern und Fahrern lag. Rechts Überschlug sich gerade ein Fahrer, in der Mitte kam ein Motorrad ohne Fahrer vollgas runter gerollt in Richtung Warteschlange und links schmiss gerade so noch einer seine Karre über ein Leitungsrohr nach oben auf die Auffahrt.

Ich schaute mir das Ganze eine Weile lang an. Irgendwann war auch ich an der Reihe und durfte mich versuchen. Ich entschied mich für eine gute Linie und kam bis ganz nach oben. Über das Rohr half mir noch ein anderer Fahrer und dann folgte schon wieder die nächste Warteschlange!

Ich fühlte mich immer noch gut, akzeptierte das ewige lange Warten und kämpfte mich so von Auffahrt zu Auffahrt.

Kurz vor Checkpoint 1 kam ich eine Auffahrt nicht ganz nach oben und hing an einer hohen Wurzel fest. Mein Motorrad rollte ein Stück zurück und ich kam mit meinem Fuß nicht mehr auf den Boden. Ich stürzte, mein Motorrad stieg hoch und fiel mit viel Schwung auf mich drauf. Ich denke, dass ich mit meinen Armen versuchte das Motorrad von mir abzuhalten und verletzte mich dadurch am Daumen. Im ersten Moment dachte ich, ich hätte ihn mir ausgekugelt, da der Knochen immer raus und rein sprang. Ich wusste mein Rennen ist jetzt vorbei! Zum Glück bekam ich direkt Hilfe und wurde geborgen. Nach kurzen Stop bei den Sanis für ein Kühlakku, wurde mir davon abgeraten direkt nach Hause zu fahren, da die Hand versorgt werden sollte.

Im Krankenhaus bekam ich die Diagnose eines zweifach gebrochenen Daumens in der Mittelhand, welcher leider operativ behandelt werden muss! Zum Glück liegt das Schloss Werneck direkt auf dem Heimweg aus der Steiermark. Schon am Montag wurde ein CT angefertigt und abends wurde ich operiert. OP verlief top! Danke an dieser Stelle an die absoluten Profis in der Klinik Schloss Werneck..für diese unglaublich schnelle Hilfe!

Was soll ich sagen.. Höhen und Tiefen so nah beieinander! Obwohl der Sturz sehr harmlos war, zieht die Verletzung einen Rattenschwanz hinter sich her. 6 Wochen darf ich meine Hand nicht bewegen, danach wenn es gut läuft wieder bewegen und erst viel später belasten!

-Alles aktuell noch ziemlich ungenau: Dem Motto zur Folge: "Wenn, dann richtig!" Habe ich mir die rechte Hand verletzt, die schon 2018 mit einer offenen Mittelhandfraktur schwer verletzt war.

Trotzdem lass ich mich nicht unterkriegen! Ich habe schon so viele Hürden überwunden und weiß, was kämpfen heißt! Es ist immer scheiße hinzufallen, vor allem wird das aufstehen immer schwerer! Ich verspreche Euch aber "Ich schaffe das!". Wenn es Zeit braucht, werde ich sie mir nehmen, aber ich gebe nicht auf!"

Anm. der Redaktion: Wir wünschen gute Besserung und wollen Dich bald wieder am Bike sehen!