IDM Superbike: Rennbericht Kevin Sieder Rd4 Nürburgring

Nürburgring abgehakt, Fokus bereits auf Schleiz gerichtet: Kevin Sieder klebte am vergangenen Wochenende sprichwörtlich das Pech an den Fersen.

Die vierte Station der IDM Superbike 2019 war ein ganz besonderer Event. Zum ersten Mal war die Königsklasse der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft beim Truck-Grand-Prix auf dem Nürburgring zu Gast. Im Nachhinein betrachtet war es für beide Seiten ein grosser Erfolg. Die «Trocker»-Fangemeinde war schnell von den Darbietungen der Schräglagenakrobaten begeistern.
 
Andersrum gerieten auch die Zweiradstars vom Ambiente und der lockeren Stimmung ins Schwärmen. Leider hatte der Niederösterreicher Kevin Sieder nur wenig zu lachen. Zwei technisch bedingte Ausfälle in den Rennen am Samstag und am Sonntag lagen dem ehrgeizigen Rennfahrer schwer im Magen. Sieder und sein Suzuki-Team von Dennis Hertrampf pochen daher auf Wiedergutmachung. Schon an diesem Wochenende gibt es bei der Traditionsveranstaltung auf dem Schleizer Dreieck in Thüringen die beste Gelegenheit dazu.

sieder
Kevin Sieder


 
#57 Kevin SIEDER (HPC-Power Suzuki Racing, Suzuki GSX-R1000), NC / NC:
 
"Ich denke, das vergangene Wochenende war eine komplett neue Erfahrung für uns alle. Die IDM wurde von den Verantwortlichen des Truck-GP sehr herzlich empfangen. Wegen des dichten Zeitplans fand das erste freie Training allerdings schon am Donnerstagnachmittag statt. Es war also ein langes und aus unserer Sicht auch ein sehr hartes Wochenende, das leider mit einem Sturz in FP1 begann."
 
"Da es am Freitag teilweise regnete, konnten wir die versäumte Trainingszeit im ersten Qualifying unmöglich nachholen. Ich beendete diese Session zumindest als Zehntschnellster. Das Wetter hat aber unseren Plan über den Haufen geworfen. Auf nasser Piste habe ich mich aber sehr wohl gefühlt. Von dem her hatte ich mir für das zweite Zeittraining einiges ausgerechnet. Doch bis dahin war die Strecke wieder abgetrocknet. Im Trockenen sind wir mit unserer Abstimmungsarbeit aber in die falsche Richtung gegangen. Am Ende kam nur der 16. Startplatz heraus. Das war ein bisschen schade, weil bestimmt Potenzial für mehr vorhanden gewesen wäre."
 
"Für das erste Warm-Up am Samstag sind wir hinsichtlich des Settings wieder auf den altbewährten Stand zurückgegangen. Mein Gefühl mit dem Motorrad war daraufhin ungleich besser, wenn auch nicht ganz perfekt. Nach den verpatzten Trainingssessions bin ich im ersten Rennen erstmals an diesem Wochenende richtig zum Fahren gekommen. Leider ist vier Runden vor Schluss eine Halterung gebrochen. Die Folge war, dass ich auf meinem eigenen Kühlwasser ausgerutscht bin. Das war wirklich Pech und sollte eigentlich nicht passieren. Ich will aber auf keinen Fall irgendjemand die Schuld in die Schuhe schieben, denn so ein Defekt kann einfach mal vorkommen."
 
"Nach dieser Misere wollte ich am Sonntag unbedingt ins Ziel kommen und wieder einmal Punkte mitnehmen. Mein Start war dann auch sehr vielversprechend. Ich konnte in der ersten Kurve von P16 auf Rang sechs nach vorne stürmen. Zehn Positionen am Start aufholen, war wirklich erstklassig. Ich musste aber schnell einsehen, dass meine Pace nicht stark genug war, um mit der Spitzengruppe mithalten zu können. Bis zur Halbzeit fuhr ich allein auf P9, ehe mich Philipp Gengelbacher überholte. Mit ihm habe ich mir dann bis kurz vor Schluss einen sehr harten Fight geliefert."
 
"In der Hitze des Gefechts kam es allerdings zu einer Berührung, bei der eine Fussraste seiner Maschine meinen Kühlschlauch aufgeschlitzt hat und ohne Kühlflüssigkeit musste ich also aufgeben. Das war wirklich sehr ärgerlich, auf diese Weise ein sichergeglaubtes Top-Zehn-Ergebnis zu verlieren. Aber so ist eben der Rennsport. Ich denke, man muss auch Pech haben, um beim nächsten Mal wieder glücklicher dazustehen. Das Wochenende auf dem Nürburgring war aber von vorne bis hinten vermurkst. Zum Glück geht es gleich mit dem Event auf dem Schleizer Dreieck weiter. Ich freue mich schon sehr auf Schleiz, sowie überhaupt auf das Fahren. Wir werden uns wieder richtig ins Zeug legen und unser Bestes geben. Nach einem Wochenende wie diesem, weiss man es zu schätzen, wenn es ein wenig besser läuft."

 
Rangliste Qualifying (QP1/QP2):
1 Julian PUFFE / GER / alpha Racing Van Zon BMW / BMW S 1000 RR / 1´25.885 (QP2)
2 Ilya MIKHALCHIK /UKR / alpha Racing Van Zon BMW / BMW S 1000 RR / 1´25.929 +0.044 (QP2)
3 Erwan NIGON / FRA / Kawasaki Weber-Motos Racing Team / Kawasaki ZX-10RR / 1´26.704 +0.819 (QP2)
16 #57 Kevin SIEDER / AUT / HPC-Power Suzuki Racing / Suzuki GSX-R1000 / 1´29.229 +3.344(QP2)
 
Ergebnis Rennen 1 (19 Runden):
1 Julian PUFFE / GER / alpha Racing Van Zon BMW / BMW S 1000 RR / 27´31.026
2 Erwan NIGON / FRA / Kawasaki Weber-Motos Racing Team / Kawasaki ZX-10RR / +13.718
3 Marc MOSER / GER / MGM Racing Performance / Yamaha YZF-R1 M / +18.104
NC #57 Kevin SIEDER / AUT / HPC-Power Suzuki Racing / Suzuki GSX-R1000
 
Ergebnis Rennen 2 (19 Runden):
1 Ilya MIKHALCHIK /UKR / alpha Racing Van Zon BMW / BMW S 1000 RR / 27´32.849
2 Julian PUFFE / GER / alpha Racing Van Zon BMW / BMW S 1000 RR / +1.805
3 Erwan NIGON / FRA / Kawasaki Weber-Motos Racing Team / Kawasaki ZX-10RR / +10.944
NC #57 Kevin SIEDER / AUT / HPC-Power Suzuki Racing / Suzuki GSX-R1000
 
IDM Superbike - Meisterschaftsstand:
1 Julian PUFFE / GER / BMW / 139
2 Ilya MIKHALCHIK /UKR / BMW / 120
3 Erwan NIGON / FRA / Kawasaki / 110
20 #57 Kevin SIEDER / AUT / Suzuki / 12
 
Fotoquelle: © [2019] Kevin SIEDER