Enduro-WM u. Enduro-DM “Rund um Zschopau” - Weltmeister

Erster Weltmeister steht fest, doch Spannung für Finaltag gestiegen

Nach neun schwierigen Spezialtests hatte der Brite bei einer kumulierten Prüfungszeit von 53:42,03 Minuten gut 20 Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten, den Franzosen Christophe Nambotin. Loic Larrieu, ebenfalls aus Frankreich, landete mit weiteren acht Sekunden Rückstand auf Rang drei.

Dabei hätte der mit 40 Punkten Vorsprung angereiste Steve Holcombe es durchaus gemütlicher angehen können, denn selbst im Falle eines Sieges seines letzten verbliebenen Verfolgers im Kampf um die WM-Krone, Loic Larrieu, hätte ihm ein zehnter Platz gereicht, was bei nur 17 Startern sicherlich ein Leichtes für den bis dato vierfachen Saisonsieger gewesen wäre. So aber machte er seinen zweiten WM-Titel nach 2016 quasi standesgemäß perfekt. „Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich ein zu hohes Risiko eingehen würde. Ich war selbst überrascht, als man mir immer wieder meine Zeiten im Vergleich zur Konkurrenz sowie die Zwischenergebnisse mitteilte. Als ich zum Ende hin tatsächlich in der Situation war, die Weltmeisterschaft mit einem Sieg zu erringen, habe ich diese Chance genutzt. So fühlt sich das richtig gut an“, kleidete er seine Gedanken während und kurz nach dem Rennen in Worte.

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Bester Deutscher war der WM-Gaststarter Marco Neubert aus dem Lößnitzer Ortsteil Affalter, und das, obwohl sich ihm auf der drittletzten Prüfung bei einer gut zehn Meter breiten Fahrbahn ein Bäumchen mit einem Durchmesser von unter zehn Zentimetern in den Weg stellte, er spektakulär über den Lenker vom Motorrad fiel und sich einen Zeitverlust von rund 40 Sekunden einhandelte. „Ich bin bei der Anfahrt quer gekommen und wollte dann nur noch vermeiden, mit einer Lenkerseite am Baum hängenzubleiben“, schilderte er die skurrile, beinahe belustigende Situation aus Fahrersicht später. Die DEM-Wertung gewann der 30-jährige Sachse dennoch, haderte allerdings mit dem in der WM-Wertung möglichen, jedoch dadurch entgangenen siebenten Platz, wobei er sich mit Rang zehn nicht verstecken muss.

Die Klasse Enduro2 gewann der Brite Daniel McCanney vorm WM-Spitzenreiter Josep Garcia. Da der Spanier damit seinen ärgsten Widersacher, des Siegers jüngerer Bruder Jamie McCanney, auf Rang drei verwiesen hatte, wuchs sein Vorsprung in der WM-Tabelle auf nun 15 Zähler an. Der aktuelle WM-Dritte, der Finne Eero Remes, kam nicht über Platz sechs hinaus und ist damit aus dem Titelkampf ausgeschieden.

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Während in der Youth-Kategorie der World-Cup-Gesamtsieger mit dem aus Verletzungsgründen nicht angereisten Italiener Andrea Verona bereits vor „Rund um Zschopau“ feststand, hat sich die Situation in der Junior-Kategorie und bei den „Women´s“ weiter zugespitzt. Bei den Junioren gewann Brad Freeman, ebenfalls ein Brite, den heutigen Tag und hat damit dem Italiener Davide Soreca die WM-Führung abgeknöpft. Allerdings trennt die Beiden nur ein Punkt, so dass nun praktisch absolute Chancengleichheit herrscht. Das gilt auch für die Damen-Klasse, denn da
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Franke auf der letzten Wertungsprüfung des Tages einen 15-Sekunden-Rückstand gegenüber der Multi-Weltmeisterin Laia Sanz aus Spanien in einen 0,17-Sekunden-Vorsprung umwandelte und knapp gewann, kann die Zeitzerin mit einem weiteren Sieg am Finaltag auch in der Gesamtwertung aus eigener Kraft die Tabellenerste noch überflügeln und World-Cup-Siegerin 2017 werden.

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In der DEM-Wertung gingen die Plätze zwei und drei hinter Marco Neubert an den „Motocrosser auf Abschiedstour“, den 32-jährigen Christian Brockel, bzw. an Davide von Zitzewitz.

Während für die WM-Piloten am Sonntag der Deckel auf deren Saison 2017 draufgemacht wird, ermitteln die DEM-Protagonisten ihre Meister 2017 beim DEM-Finale vom 3. bis 5. November in Rüdersdorf am östlichen Stadtrand von Berlin, wo im nächsten Jahr die WM, ebenfalls im Oktober, Station machen wird.

Weitere Infos zu „Rund um Zschopau“ unter: www.enduro-zschopau.de.

 

Thorsten Horn
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