Die Trainingsläufe am Samstag fanden bei starkem Regen als „Wetrace“ statt, dann trocknete die Strecke auf und alle Rennen konnten auf Slicks bestritten werden. Über 100 Jahre alte Vintage-Motorräder, geschichtsträchtige Rennmaschinen, Youngtimer sowie leistungsstarke und Hightech Supersport & Superbike sorgten für hohe Frequenzen der Besucherherzen. Die "Internationale Sidecar Trophy" lieferte sich in Speedrennen ein packendes Kopf-an-Kopf-Rennen in ihrer Meisterschaft, die historischen Seitenwagen waren in Speed- und Gleichmäßigkeitsrennen im Einsatz.
Rd. 400 Starter aus 11 Nationen kämpfen beim „22. Internationalen Rupert Hollaus Rennen“ am Red Bull Ring in 14 Klassen um Lorbeerkranz und Pokale – von vintage bis modern und Sidecars. Den Fans historischer und klassischer Motorräder bot sich ein besonderer Augen- und Hörschmaus: die „Paraden der Legenden“ und in der Ausstellung „Historische Rennmotorräder“. Die Zuschauer hatten Zutritt zu Fahrerlager und Boxenstraße, sie konnten Maschinen und Fahrer „hautnah“ erleben. Die Stars und Legenden standen gut gelaunt für Selfies und Autogramme zur Verfügung.
Parade und Ausstellung „Historische Rennmotorräder“
WM Carlos Lavado, stets lustig und charmant im Fahrerlager anzutreffen, fuhr auf seiner WM-Yamaha 250 schnelle Runden, TT-Legende Horst Saiger pilotierte eine Paton 500 vom Team Peter Beuregger aus der Schweiz, der sympathische, dreifache Vizeweltmeister „Kneubi“ Bruno Kneubühler aus der Schweiz war lautstark auf seiner Honda RC 163 R (250ccm/4 Zyl., Bj. 1963) zu bewundern, Organisator Wolfgang Stropek fuhr auf seiner Matchless G50 MK3 Seeley. Vorkriegssammler Christian Gurtner bewegte eine 101-jährige Packman & Poppe (P & P) mit 350 ccm OHV-JAP-Motor um den Racetrack (Info: es hat dieses einzige 350er P & P-Sportmodell überlebt, gebaut wurden 12 Stück). Guiseppe Ioannoni aus Ingolstadt und Freunde zeigten eine Vielzahl legendärer und heute selten zu sehender Rennmaschinen der Marken MV Agusta, Moto Guzzis (500/V8!), Parilla, Linto, Paton, Honda (NSR 500 2V, RC45, CR750 Daytona), Cagiva C1 500GP (Virginio Ferrari), Ducati, Benelli, Yamaha, Laverda, Norton, BMW, MZ 250, Puch, Rotax, uvm.
Als ältestes Motorrad war eine „Douglas J“ aus dem Jahr 1912 ausgestellt. Daneben glänzte das Chrom der Puch 250 S4 (Doppelkolben, Bj. 1938) und eine Horex SS64 (Bj. 1935). Großen Spaß hatten Zuseher und Teilnehmer beim „50ccm-PUCH-KTM-VESPA-Moped Grand Prix“, organisiert vom Puch-Museum Judenburg. Die Sieger jeder Klasse wurden mit Lorbeerkranz und Pokal geehrt, an die schnellen 23 Damen wurden von Carlos Lavado Ehrenpreise mit einem fröhlichen Küsschen überreicht, Sponsor Silkolene wog bei einem Gewinnspiel das Gewicht des Gewinners Bernhard Pabinger in Öl auf und überreichte den Siegern Sponsorpakete. Peter Bauregger begeisterte mit seiner Fachkenntnis und informierte als Streckensprecher mitreißend das Publikum über das Renngeschehen. Besucher hatten Zutritt zu Fahrerlager, Pitlane und Ausstellungsbox!
Die Rennen Mario Ioannoni wurde bei der Parade der neue Motor in der MV Agusta 500/4 zu schnell, sein Hinterrad verlor in Kurve 1 die Haftung und stürzte (da hat Papa Guiseppe wohl zu viel Leistung in den Rennmotor gezaubert). Karl Zach (77), österreichischer Staatsmeister 1979 und viermaliger Vizestaatsmeister, war - wie jedes Jahr - auf seiner schönen Norton Domiracer (750 ccm, Bj. 1961) flott unterwegs. ranky Zorn liefert sich in der Klasse bis 400 ccm ein packendes Rennen und verteidigte sein Siegerpodest mit Bravour! Zum fünften Mal in Folge steht er beim Rupert Hollaus Rennen auf Platz 1! Er und seine schnelle Yamaha 350 YPVS sind hier nicht zu schlagen. Jürgen Zöchling war auf Aprilia RSV4 der absolute Tagesschnellste in der Klasse Superbike (1:35:65, Info: es wurde ohne MotoGP-Schikane gefahren). Horst Saiger, Freund des TT-Champions "Mr. TT" John McGuiness, legte als Neustarter beim Rupert Hollaus-Rennen eine unglaubliche Performance hin und holte sich auf Anhieb den Sieg in der Klasse bis 750 ccm auf seiner Kawasaki ZXR 750!
Pech hatte der gehandicapte Jakob Lorenz mit seinem neuen Motor in der Yamaha R1, dieser ging bereits nach fünf Runden hoch. (Infos: ein Auto kollidierte 2018 sein Motorrad, seither ist er unverschuldet querschnittsgelähmt; Der junge Mühlviertler krönte sich 2024 im European Handy Bridgestone Cup, in der Klasse 600 ccm, zum Europameister 2024). Auch der italienische Champion und WM-Fahrer Enrico Cereda hatte mit seiner TCM Minarelli Corsa 50 (Bj. 1980) zu kämpfen und musste leider beide Rennen vorzeitig abbrechen. Der aufstrebende Luis Rammerstorfer hat sich in der Klasse bis 250 ccm auf KTM RC4R einen fantastischen Sieg gesichert! Daniel Kronschläger nutzte seinen Heimvorteil als Raceinstruktor und holte sich mit seiner Triumph Moto2 den Sieg in der Klasse Supersport bis 750 ccm. Bei der "Internationalen Sidecar-Trophy" gab es in der Klasse M1 (bis 1000 ccm) einen grandiosen Sieg für die Deutschen Roscher-Burkhard. In der Klasse M2 (bis 600 ccm) waren die Franzosen Peugeot-Peugeot mit 1:40:73 das schnellste Gespann – was für ein hartumkämpftes Spektakel!
Die weiteren Sieger (Speedrennen):
Vintage/Postvintage Hans Aigner (Paton BC 3)
bis 175ccm Helmut Sommerer (Yamaha, 170ccm)
bis 500ccm Karl Schmidinger (Honda CBR 500)
über 750ccm Günter Bammer (Yamaha FZR 1000 RR)
Youngtimer bis 850ccm Roland Kellner (Yamaha R6)
Youngtimer über 850ccm Christian Griesner (Yamaha R1)
historische Seitenwagen (Renngesp.) Gierlinger-Gierlinger (KMS-Yamaha)
historische Seitenwagen (Originale) Walz-Spiessberger (BMW M RE Kneeler)
Zitat Wolfgang Stropek – Organisator, Vereinsobmann und österreichische Motorradlegende:
"Der Verein IG-Formel Classic hat sich seit 2004 der spannenden Aufgabe verschrieben, das inzwischen legendäre RUPERT HOLLAUS RENNEN zu organisieren. Mit diesem einzigartigen Event wird die Geschichte des österreichischen und internationalen Motorradrennsports auf eindrucksvolle Weise mit am Leben erhalten. Gleichzeitig wird diese mit den neuesten Entwicklungen dieses traditionsreichen Sports verbunden, um sie für die Fans auf faszinierende Weise zugänglich zu machen."
Echt tolle Fotos von Christian Fürnholzer: HIER
Quelle: Alfred Pech
MR/DA