Sea to Sky - Petra Muigg - beste Dame in der Türkei!

Petra Muigg berichtet euch über ihre Tage beim Extremendurorace Sea to Sky in der Türkei, 4 anstrengende Renntage und eine unvergesslich schöne Zeit.

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Petra ist auch über die Grenzen erfolgreich!

Rennmodus:

1. Tag: Beachrace       15min+1Runde

2. Tag: Forestrace       4h Zeit

3. Tag: Skyrace            4h Zeit

4. Tag: Mountainrace 7h Zeit, Level1-Bronzefinish, Level2-Silverfinish, TOP-Goldfinish

Mit dem Wetter hatten wir großes Glück,Temperaturen um die 29° ein sehr bade freundliches Meer und jeden Tag Sonnenschein.

1. Renntag: Beachrace:

Für das Rennen haben sich ca 330 Personen angemeldet, von denen jeder eine Qualifikationsrunde absolvierte, die besten 150 durften beim Beachrace starten und sich somit für den nächsten Tag gute Plätze in den vorderen Rängen sichern.

Mit mir starteten neben den Männern noch 5 weitere mutige  Frauen...

Mutter und Tochter aus Island, eine Russin, eine Polin und eine Japanerin.

Petra Muigg - Austria - Startnummer 149 - ich qualifizierte mich als 116. 

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Die Fans feuerten Petra an

Die künstlichen Hindernisse waren rutschig und im losen Strandboden entstanden bald tiefe Löcher davor. Für mich war es war sehr anstrengend zu fahren, aber durch die Menschenmassen an den Seiten, die uns alle extrem anfeuerten, gabs totales Rennfeeling, und richtiger Kampfgeist entstand.

Als einzige, qualifizierte Dame fiel ich besonders auf, ich hörte immer meinen Namen schreien, das war schon cool.

Zur Belohnung gab es nach dem Rennen ein Daumen hoch von Zuschauer Graham Jarvis für mich! Das hat mich besonders gefreut.

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Über ein Lob von Jarvis kann Frau schon stolz sein!

 

2. Renntag: Forestrace:

"Meine Startposition war gut, doch leider stürzte ich gleich am Anfang, nach nicht einmal 1 km in einen Graben und es riss mir die Vorderbremsleitung komplett ab. Ich entschied mich, weiter zu fahren und es ohne Vorderbremse zu versuchen.

Aus Erzählungen von Rudi Pöschl wusste ich, dass es möglich war....

Ich musste langsamer und "sauber" fahren und bei den Abfahrten hatte ich oftmals große Augen und auch Glück! In den fast 60 Kilometern motivierte ich mich selbst und sagte zu mir, dass ich ja bei Abfahrten einen guten Ruf hätte, und allgemein die "Guten" das auch könnten...

Besonders schwierig war, das Vorderrad bergab richtig zu positionieren, oder bergauf eine " Wende" zu machen, denn wenn man den rechten Fuss von der Hinterbremse nehmen muss, geht's retour...

Dementsprechend glücklich war ich, als ich nach ca 3 h und 15 min endlich im ersehnten Zielbogen stand!!

Ich habe nur 40 Plätze verloren, und konnte als einziges Mädel finishen."

"DAS war das Rennen meines Lebens!" 

Dafür gabs auch echte Anerkennung, viel Lob... und ein Bier!

 

3. Renntag: Skyrace:

Tja ...wieder mit Vorderbremse, da macht es echt Spass zu fahren und so war es auch, ein cooles, meist flüssiges Endurorennen.

Ich demolierte zwar meinen Lüfter in irgendeinem ewig langen Flussbett, in dem ich mich mal einbaute, konnte aber trotzdem und mit 2 weiteren blauen Flecken gut weiterfahren.

Mein Rückstand vom Vortag verringerte sich um ca 60 Plätze und ich finishte als ca 107.

Wieder war ich die einzige Dame, die das ganze Rennen zu Ende fahren konnte.

Im Ziel erwartete mich ein türkisches Kamerateam und ich durfte ein Interview geben.

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Super Woman Petra

4.Renntag: Hauptrennen, Mountainrace:

Körperlich schon gezeichnet von den Vortagen, starteten wir um 9:00 uhr am Strand rauf zum 2365m hohen Berg -Tahtali Olymp. 7 Stunden Zeit, um 16:00 Uhr Deadline, jeder fährt so weit er kann, im besten Fall zum Top - nur dann ist man Goldfinisher, dazu muss man auch die vorhergehenden Rennen gefinished haben.

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Auffi auf´n Berg

10 Personen in einer Reihe, 1min Abstand, da fehlt den hinteren Reihen schon fast eine Stunde Zeit bis zum Start! "Beste Voraussetzungen also für mich - 11. Reihe...

Die Anfangsschwierigkeit liegt darin, den Staus zu entfliehen, nur im Canyon gabs ca 15 min und nochmal in einer sehr steilen Waldauffahrt auch solange. Danach konnte ich mich absetzen, meinen Rythmus finden und frei fahren.

Mit meiner Husqvarna 300 hatte ich keine technischen Probleme, wir sausten, wie mich einige Engländer am Vortag nannten..."like an Austria Ninja" am Bronzefinish vorbei, immer wieder kamen schwierige, steile Passagen gemischt mit Bachbetten und es zehrte körperlich wirklich an den Kräften, da brauchte ich schon ein paar Powergels...

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Verdiente Leistung im Silverfinish

Um kurz nach 14 uhr war ich im Siverfinish und echt stolz dieses Ziel erreicht zu haben.

Ich wollte wissen, wie weit ich es schaffen würde und fuhr weiter.

Von hier an wurde es echt schwer und ich konnte einige hohe Stufen alleine nicht mehr bewältigen. Der Fahrer vor mir aus Georgien hatte auch Probleme und wir halfen uns gegenseitig. Nach 1h und 40min erreichten wir zusammen den nächsten Checkpoint... Nr 9 !!! 

Wir hatten nur noch 15 min Zeit über, also war es unser "Ende" 

Das Ziel, den Gipfel des Berges konnte ich nicht einmal sehen und dafür hätte ich bestimmt noch ein paar Stunden gebraucht, also Hut ab, vor allen 44 Männern, die das meisten konnten!!"

Meine Platzierung war am Ende Silberfinish mit Platz 68, beste Dame!

Für mich war es ein tolles Rennen, ohne große Verletzungen und ohne Ausfall...Alles gegeben, Silbermedaille, Ruhm und unvergessliche Erinnerungen mit nach Hause gebracht - mega cool!

Vielen Dank vorallem an:

meinen Hauptsponsor den GOAßSTALL aus Saalbach Hinterglemm, Rudi Pöschl für die Organisation und Betreuung, HUSQVARNA  X-MOTO racedepartment-tirol, Klim, motorradreporter.com, Elf, Greger,  X-Grip und meiner Schwester Anneliese für die Kinderbetreuung!

Eure Petra Muigg