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Vier Räder, Dach und zwei Sitze: Schaeffler hat auf der Consumer Electronic Show in Las Vegas seriennahe Versionen ihres Bio-Hybrids präsentiert. Das Pedelec-Konzept sei „eine neue, zeitgemäße Art der individuellen urbanen Mobilität und Transportmöglichkeit“, schreibt die Bio-Hybrid GmbH, die zum Schaeffler-Konzern gehört. In der US-Spielermetropole zeigen die Herzogenauracher die Varianten „Cargo“ und „Passenger“.

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Der Bio-Hybrid soll in zwei Varianten kommen: Cargo (links) und Passenger.

Von der Studie zur Serienreife

Schaeffler hat eine erste Studie bereits 2016 als Vision für den Individualverkehr im urbanen Raum präsentiert. „Aus dieser Vision wird nun Realität“, sagt Prof. Peter Gutzmer, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands und Vorstand Technologie der Schaeffler AG. Die ausgegliederte GmbH könne mit der Flexibilität eines Start-ups arbeiten und habe die Aufgabe, das Fahrzeug zur Serienreife zu entwickeln. Diese steht kurz bevor. Mitte 2019 seien erste Testmodelle verfügbar, die endgültige Markteinführung plant Schaeffler 2020.

Urbane Mobilität der Zukunft

„Ein zentrales Ziel ist es, den drohenden Verkehrskollaps in Großstädten zu verhindern und diese fußgängerorientierter und lebenswerter zu machen“, erläutert Gerald Vollnhals, Projektleiter der Schaeffler Bio-Hybrid GmbH. Das könne nur gelingen, wenn das Verkehrsaufkommen entzerrt werde. Gefragt seien Fahrzeuge, die flexibel, vernetzt und mit geringem Flächenbedarf arbeiten. „Genau das bietet der Bio-Hybrid“, so Vollnhals. Damit unterstützt Schaeffler den gleichen Weg, den viele Unternehmen der Automotive-Branche derzeit gehen – unabhängig von ihren klassischen Abnehmern, der Automobilbranche.

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Die Cargo-Version soll modular aufgebaut werden. Unterschiedliche Laderäume seien möglich.

Schaeffler sucht Vertriebspartner

Die 2016 präsentierte Studie sei komplett überarbeitet worden. Die aktuell in Las Vegas gezeigte Version mit neuem Antrieb, Bedienkonzept und Design gehe Mitte des Jahres in ein Testfeld. Verantwortlich zeichnet derzeit ein zehnköpfiges Team, dessen Größe 2019 verdoppelt werden soll. Außerdem suche das Unternehmen Vertriebspartner, sagt Patrick Seidel, der die Themen Strategie und Unternehmensentwicklung bei der Schaeffler Bio-Hybrid GmbH verantwortet. Auch im Bereich Industrialisierungskonzepte seien die Franken offen für Partnerschaften.

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Der Bio-Hybrid soll in zwei Varianten kommen: Cargo (links) und Passenger.

Zwei Varianten: Cargo und Passenger

Der Bio-Hybrid soll in den Varianten Cargo und Passenger – jeweils auf der gleichen Plattform – in den Handel kommen. Durch seine vier Räder biete das Konzept eine außergewöhnliche Fahrstabilität. Damit könnte Schaeffler auch Kunden jenseits der Radfahrer-Klientel ansprechen. Der elektrische Antrieb unterstützt die fahrende Person – wie bei einem Pedelec – bis zu einer Geschwindigkeit von 25 Stundenkilometer und – je nach nationaler Gesetzeslage – mit 250 bis 750 Watt Nennleistung. Dach und Windschutzscheibe machen es witterungsunabhängig und somit ganzjahrestauglich. Der Bio-Hybrid sei kaum breiter als ein normales Fahrrad und könne emissionsfrei auch auf Radwegen fahren. Er komme zudem mit einem Drittel des Parkraums eines Kleinwagens aus und sei in den meisten Ländern führerschein- und zulassungsfrei.
In der Variante Passenger finden laut Schaeffler zwei Personen bequem hintereinander Platz. Die Variante Cargo diene als variable Lösung für den emissionsfreien Warentransport. In Las Vegas zeigt das Unternehmen eine Art „Pick-up“. Der modulare Aufbau mache den Bio-Hybrid zu einem Verwandlungskünstler: Kühlwagen, Coffee-Shop oder abgeschlossener Stauraum – alles sei möglich. Damit stellt Schaeffler auch eine Alternative zu klassischen Lastenrädern vor.

Einfache Bedienung und digitale Plattform

Der Bio-Hybrid solle zu einem vollwertigen Teil der digitalen und vernetzten Stadt werden. Dafür habe das Unternehmen ein smartes Bedienkonzept entwickelt, die laut Herstellerangabe für „maximalen Fahrspaß, hohe Sicherheit und eine einfache Steuerung“ sorgen soll. „Smartphone und Smartwatch sind ins Konzept integriert – so werden sich in Zukunft erweiterte Funktionen und intelligente Features über eine eigene Bio-Hybrid-App steuern lassen“, erläutert Prof. Tim Hosenfeldt, Leiter des Bereiches Zentrale Innovation bei Schaeffler. Er bezeichnet den Bio-Hybrid als das „iPhone im Pedelec-Bereich“.

 

Publikation: Bio-Hybrid GmbH