Die schnellsten Hondas der Erde



Die schnellsten Hondas der Erde:







MotoGP gegen Superbike




Die ganze Wahrheit, Teil 1







Die Top-Rennserien lassen die gewaltigste Motorsport-Action der Welt aus der Bildröhre. Aber wesentliche Fragen bleiben im TV-Kistel versperrt und verschlüsselt. Wir fliegen einmal um die Welt, probieren alles aus und finden die ehrlichsten Antworten - in Österreich.




Rossi und Hayden sind nach jedem Grand Prix immer extrem locker. Wir nicht. Jeder Start fiebrige Nervosität mit Schüttelfrost, jeder harte Ausbremser ein gurgelnder Magenkrampf, jeder abgerissene Windschatten ein klagenedes Anrufen des Herrgotts, jeder Zieleinlauf der totale Zusammenbruch aller lebenserhaltenden Körperfunktionen. Rossi und Hayden federn danach ans Mikrofon des Siegerinterviews, wir robben wie Verdurstende der Fata Morgana entgegen.




Rossi und Hayden sind im Fernseher. Wir davor. Das ist der Unterschied.




Wir fahren Nicky Haydens RC211V und Dani Pedrosas RS250RW in Sepang, Chris Vermeulens CBR1000RR Ten Kate und Sebastien Charpentiers CBR600RR Ten Kate in Qatar ? die absoluten Spitzengeräte unter dem großen roten Flügel. Nichts mit dem Namen Honda am Tank war 2005 schneller als diese vier Mega-Geräte.




Und wir reden mit den internationalen Honda-Hochkarätern, die im Hintergrund massives Knowhow der GP- und Superbike-Weltspitze von Österreich aus verwalten, über die Wahrheiten, die überbleiben, wenn das Kaschperltheater zugesperrt und die Mikrofone ausgeschaltet werden.




Erläuternde Kommentare aus dem Unterleib stammen von Herrn Randy Mamola.




Frage 1: Derfährt man die MotoGP-Monster überhaupt als Mensch?













Es ist jedes Jahr dasselbe. Wenn sie nach der langen Ruhepause neben dir in einer kirchenstillen Box eine 211er kalt anreißen ? der Plärrer fetzt dir ganz normal mit einem Schlag die Hosenträger auf Kniehöhe herunter. Es ist immer ein Waunsinn. Nicht zu ersetzen. Müsste ich meinen Lebenstag um vier Uhr früh zur ersten Schicht so beginnen, möchte ich genau mit so einer 211er aufgeweckt werden. Da ersparst du dir das Frühstücken.




So weit der emotionale Teil.




Als die verebbenden Nachbeben der Startexplosion langsam den Körper beruhigen, macht sich ein Gefühl breit, das ich gut kenne und nicht vergessen kann. Ab der ersten Radumdrehung und mit jeder gefahrenen Minute unbändiger fährt in mir der fiebernde Wunsch auf, die 211er nicht mehr zurückzugeben. Ein verdammter Mythos, wie er in dutzenden „wichtiger Journalist fährt wichtiges Motorrad“ Geschichteln Jahr für Jahr neu aufgewärmt wird, um alles noch wichtiger zu machen.




So, wie uns Honda die RC211V gibt, ist sie nichts anderes als das begehrenswerteste Motorrad der Welt mit den größten Sicherheitsreserven der Welt. Die RC211V bewegt sich mit einer selbstverständlichen Leichtigkeit und Genauigkeit, dass man über die teuersten Serien-Motorräder zu kichern beginnt wie über den Ritt auf einem übergewichtigen Mehlsack.