Berni Walzer siegt beim 8. Int. Classic Enduro Mühlen.
Mühlen, eingebettet in die sanften Hügel der Obersteiermark, versprühte am Wochenende nicht nur klassischen Motorsport-Charme, sondern auch internationales Rennflair: über 250 Starter aus acht Nationen, darunter Legenden wie Fred Hoess (USA), gaben sich beim 8. Int. Classic Enduro ein Stelldichein.
Berni Walzer, seines Zeichens nicht nur Teamchef, sondern leidenschaftlicher Racer durch und durch, spannte seine KTM 300 EGS, Baujahr 1990, an und schickte sie auf drei Runden à 50 Kilometer – gespickt mit sechs Sonderprüfungen auf Zeit. Präzision, Erfahrung und Renninstinkt waren gefragt.
Denn hier geht’s nicht ums bloße Durchkommen – hier geht’s um Hundertstel Sekunden, um sauberes Navigieren über Wurzelteppiche, Schotterkurven und Waldwege mit Charakter.
Und Berni?
Der zog sein Ding durch wie ein alter Fuchs – auch wenn er in einer Prüfung kurz Bodenkontakt suchte. „Kleine Bodenprobe genommen, aber nix Dramatisches“, so der Teamchef mit einem Grinsen im Gesicht.
Und am Ende?
Klassensieg in der Y1 Youngtimer-Wertung – und nicht nur das: Gesamtsieg über alle Klassen hinweg!
Was für eine Ansage! Berni zeigt einmal mehr: Wahre Sieger altern nicht, sie reifen.
Zeitgleich, rund 100 Kilometer südwestlich, tobte eine ganz andere Art von Rennen:
Der ÖEC in Metnitz, der Ort bekannt für seine tiefen Schluchten und technisch brutalen Anstiege, forderte selbst den Härtesten alles ab.
Das Starterfeld? Gespickt mit Prominenz – unter anderem Graham Jarvis, die Hard Enduro-Legende schlechthin.
Marcel Schnölzer, der Factory Teamrider aus Feldkirchen, stellte sich mutig der Herausforderung.
Die Strecke? Extrem.
Das Wetter? Durchwachsen.
Die Bedingungen? Größtenteils griffig, aber im „Jarvis Land“, einer beinahe unfahrbaren Sektion voller Kanten, Steine und Wurzeln – da ging der Spaß erst richtig los.
Hier verlor Marcel den Kampf mit der Technik: Der hintere Bremszylinder verabschiedete sich, gerade dort, wo Kontrolle das höchste Gut ist.
Doch Aufgeben? Nicht mit Marcel. Er kämpfte sich durch die Sektion, fuhr eine komplette Runde ohne Hinterbremse, suchte im Fahrerlager Ersatz für seinen Bremszylinder – und fand ihn durch einen großzügigen Mitstreiter. Dieses Rennen wurde nicht zum Podiumslauf, sondern zur Charakterprüfung.
Am Ende Platz 23 – aber mit einem klaren Learning: Wer sich in Metnitz durchkämpft, wird überall bestehen.
Ach ja – der Sieg? Ging an Tom Hecher, der in einem wahren Husarenritt den GOAT Jarvis bezwang. Eine Sensation, wie sie der ÖEC selten gesehen hat!
Fazit:
Egal ob Classic Legenden auf historischen Maschinen oder Hard-Enduro Spaß in Kärntner Schluchten – das Walzer Team war an beiden Fronten präsent, mutig, kämpferisch, leidenschaftlich. Mit Siegen, Schweiß – und ganz viel Spirit.
Fotos by Hans Georg Ainerdinger und Andre Bauer Fotografie
MR/Redaktion