Nur wenige Wochen nach dem Europa-Auftakt in Jerez de la Frontera macht die Motorrad-Weltmeisterschaft erneut in Spanien Station. ServusTV-Experte Gustl Auinger: „Um Marc Márquez in Aragón zum Favoriten zu erklären, muss man kein großer Wahrsager sein.“ ServusTV und ServusTV On übertragen die MotoGP aus Alcañiz LIVE.
Des einen Freud, des anderen Leid
Vor der Saison noch als gefährlicher Außenseiter gehandelt, schlug Marco Bezzecchi nach einem holprigen WM-Start in Silverstone erstmals zu. Der insgesamt vierte MotoGP-Sieg des nunmehrigen Aprilia-Piloten war auch einem technischen Gebrechen der Yamaha des bis dahin klar führenden Fabio Quartararo geschuldet. ServusTV-Experte Gustl Auinger: „Freilich muss viel zusammenspielen. Aber Bezzecchi hat sich das Resultat hart erkämpft. Du weißt ja nie, wann du die Chance bekommst. Und wenn sie dann da ist, musst du bereit sein, sie zu nutzen.“
Quartararo, dem nach seiner dritten Pole Position in Folge abermals ein Sieg verwehrt blieb, brachte das Rennen zumindest die Erkenntnis, an der Spitze bestehen zu können. „Die Performance des Motorrades wird mit jedem Versuch besser“, merkt der Silverstone-Gewinner von 1985 und 1986 in der Achtelliter-Klasse an. „Für den Defekt kann Fabio und eigentlich auch Yamaha nichts. Er weiß aber, dass er mit seiner Herangehensweise ganz vorne mit dabei ist.“
Entfremdung zwischen Martín und Aprilia
Hätte das Bike gehalten, wäre wohl erstmals seit dem britischen Grand Prix 2021 keine Ducati aufs Podest gefahren. Ein Indiz für ein zusammenrückendes Feld? „Wir stehen am Ende eines Reglement-Zyklus“, erklärt Auinger. „Jeder Hersteller hat die Möglichkeiten, die dir der Rahmen vorgibt, ausgeschöpft. Du machst nicht mehr die großen Sprünge.“ Hinzu komme, dass der Entwicklungsschritt von Ducati zum aktuellen Modell nicht gelungen sei. „Sie haben gleich nach den ersten Testfahrten das Motorrad zurückgestuft, die GP24.5 weist nur minimale Änderungen auf.“
Die GP24 wiederum, auf der Jorge Martín in der letzten Saison mit einem Satellitenteam den Titel holte, sei das beste Bike, das die Italiener je gebaut hätten, wovon nun der jüngere Márquez profitiert. „Álex ist fahrerisch in einem absoluten Hoch, ist immer da, immer konkurrenzfähig und in einer einzigartigen Harmonie mit dem Motorrad“, so der ServusTV-Experte. „Er hat zudem den Vorteil, alle Daten von Pecco und Martín aus dem Vorjahr zu haben. Es müsste schon sehr blöd hergehen, dass er sich furchtbar vergreift. Für Marc ist Álex ein sehr, sehr ernstzunehmender Gegner um den Titel.“
Neben der Strecke bleibt Jorge Martíns Abwanderungswunsch von Aprilia das dominierende Thema. „So etwas darf nie über die Öffentlichkeit gehen. Am Ende gibt es hauptsächlich Verlierer“, meint Auinger, für den der Bezzecchi-Sieg in Silverstone dem Team aus Noale starke Argumente liefert. Vertragsklauseln, die einen vorzeitigen Wechsel ermöglichen, haben in der Vergangenheit bereits bei Martín gegriffen, ebenso bei Johann Zarco, Maverick Viñales oder Marc Márquez. „Dass sich der Fahrer danach jedesmal verbessert hat, muss man auch dazusagen.“
In Aragón gibt’s nur einen Favoriten
Sportlich geht es im MotorLand Aragón weiter, wo der Sieg nur über Marc Márquez führt. Sechsmal triumphierte der Katalane auf der zwei Mopedstunden von seinem Heimatort Cervera gelegenen Strecke, im vergangenen Jahr durfte er in Alcañiz seinen ersten Triumph für Ducati bejubeln – auf einer GP23. „Und die ist der GP24.5 immer noch unterlegen“, weiß der ServusTV-Experte, der Ducati weiterhin in jedem Rennen als Favorit sieht. „Insbesondere in Aragón, wo noch dazu der Linkskurs und das Layout für Marc sprechen.“
Andererseits stehe die GP24.5 ein bisschen an, während Bezzecchi und selbst Quartararo Rückenwind verspüren würden. „Ducati hat die wenigsten Testmöglichkeiten und befindet sich in einer Phase, in der man nicht einfach ins Werkzeugkistl greifen kann, einen Teil ausschraubt und eine Sekunde schneller fährt“, sagt Auinger. „Es ist durchaus möglich, dass die nächsten paar Rennen offener sind und man in Borgo Panigale den Faktor Marc ganz notwendig braucht.“
Rund um die Rennaction blickt ServusTV auf die turbulenten letzten Wochen, in denen die Ducati-Siegesserie nach 22 Rennen endete und Pole-Abonnent Fabio Quartararo vom Pech verfolgt wurde. Im Fokus steht auch das MotorLand Aragón, wo Streckendominator Marc Márquez im Vorjahr seinen ersten Doppelpack mit einem Bike aus Borgo Panigale geschnürt hatte. Zudem gibt’s einen Exklusiv-Talk mit Rookie Fermín Aldeguer. Alina Marzi und Sandro Cortese melden sich direkt aus Alcañiz, den Kommentar liefern Philipp Krummholz und Alex Hofmann.
GoPro Gran Premio de Aragón LIVE bei ServusTV:
Samstag (7. Juni):
10:40 Uhr: Qualifying MotoGP LIVE
11:35 Uhr: Analyse Qualifying
12:40 Uhr: Qualifying Moto3 LIVE
13:45 Uhr: Qualifying Moto2 LIVE
14:30 Uhr: Sprint MotoGP LIVE
15:25 Uhr: Analyse Sprint
Sonntag (8. Juni):
10:20 Uhr: Beginn der Live-Übertragung
11:00 Uhr: Rennen Moto3 LIVE
12:15 Uhr: Rennen Moto2 LIVE
14:00 Uhr: Rennen MotoGP LIVE
14:45 Uhr: Analyse MotoGP
Quelle: ServusTV
MR/DA