Die Suche nach der schnellsten Linie - ISDE 2016

Seit fünf Tagen bereits ist Österreichs Enduro-Nationalteam im Team-Quartier in Navarra (Spanien), um sich in jeder Hinsicht gründlich auf die "FIM International 6 Days of Enduro" (ISDE) vorzubereiten. Ab morgen (Dienstag) liegen insgesamt mehr als 1300 harte Wettkampf-Kilometer mit mehr als einem Dutzend Sonderprüfungen vor den sieben rot-weiß-roten Piloten. Das Team hat die vergangenen Tage vor allem genutzt, um die einzelnen Sonderprüfungen zu abzuwandern - auf der Suche nach derbesten Linie und versteckten Tücken.

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"Die Tests sind brutal schnell", sagt Matthias Wibmer. Der Husqvarna-Pilot aus Matrei in Osttirol ist mit 28 Jahren und vier ISDE-Teilnahmen der "Senior" in Österreichs sehr jungem Nationalteam: "Die Kurssetzung und das Gelände lassen hier extrem hohe Geschwindigkeiten zu. Das wird hier manchmal fast wie bei einer Rally sein."

 

Österreichs Team-Manager Christopher Schipper erwartet ebenfalls eine ausgesprochen rasante WM-Woche: "Das Gelände hier ist technisch an sich nicht übermäßig schwierig. Und trotzdem ist es enorm anspruchsvoll, gerade weil es so schnell zur Sache gehen wird. Deshalb haben wir in den letzten Tagen den Kurs hier wirklich sehr gründlich inspiziert und die Schlüsselstellen für uns herausgearbeitet."

Diese akribische Vorarbeit soll wertvolle Sekunden bringen, die entscheidend sein können, um das Ziel der Top10-Platzierung zu erreichen, sagt Juniorenstaatsmeister Walter Feichtinger: "Wenn du weißt, wie es um's nächste Eck weitergeht, dann kannstdu einen Tick länger am Gas bleiben. Das bringt immer wieder ein paar Zehntel. Über den Tag kommen da bei jedem Fahrer ein paar Sekunden zusammen. Wenn man dann die Zeiten des ganzen Teams zusammenzählt, kann das dann wirklich den Unterschied ausmachen."

Österreichs Enduro-Nationalmannschaft will bei dieser Team-WM jedenfalls nicht auf Abwarten fahren: "Wir müssen schon am ersten Tag angreifen", sagt Pascal Rauchenecker. Der 23jährige Husqvarna-Pilot hat seine erste Saison in der Enduro- Weltmeisterschaft vor Kurzem auf dem hervorragenden fünften Gesamtrang beendet: "Gerade zu Beginn ist es wichtig, auf Tuchfühlung mit der Spitze zu bleiben. Denn auf diesem Niveau fährt man eine Lücke nicht mehr leicht zu."

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Österreichs Enduro-Nationalteam: Bernhard Schöpf (Tirol/KTM), Pascal Rauchenecker (OÖ/Husqvarna), Matthias Wibmer(Osttirol/Husqvarna), Markus Geier (Oberösterreich/KTM), Walter Feichtinger (Oberösterreich/KTM), Michael Feichtinger (OÖ/Husqvarna),Florian Reichinger (OÖ/Husqvarna)

Die 91. Auflage der „FIM International 6 Days of Enduro“ findet von 11. bis 16. Oktober in Navarra (Spanien) statt

 

Text :Christian Panny
Foto: Irina Gorodniakowa

 

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