Andreas Robl - Rennbericht mit Rückblick 2018

Hallo ich heiße Andreas und ich möchte Euch „mein 2018“ erzählen.

 

Nach dem Jahr 2017 mit der CBR900 SC33 folgte nach Anschaffung einer CBR1000 SC57 ein Winter des Schraubens mit meinem Vater. Doch dann war es endlich soweit. Das Frühjahr kam und meine Ungeduld war, auf Grund der „neuen“ SC57, größer als im Jahr zuvor. Kein Wunder: Motor vom Abstimmungsmeister Leirer Otto eingestellt und Bremsen vom Bremsenmeister Böhm Gerhard „Bremstechnik.at“ damit das Moped nicht nur schnell fährt, sondern auch schneller stehen bleibt als original. Die Beiden kann ich in Bezug auf Abstimmung des Motors und der dazu passenden optimalen Bremswirkung absolut empfehlen.

 

andi
Andi ist stolz auf seine Leistungen


Natürlich neues vollsynthetisches Motoröl von Liqui Moly damit der Motor das Ganze auch aushält. Dann noch einen Satz PIRELLI Diablo SC3 hinten und SC1 vorne, damit das Moped bestens am Asphalt klebt.

 

cbr
Gas ist rechts - Andreas liegt die CBR

Start war am Pannonia Ring im April mit einem großen Hallo der Stardesign Familie. Alle waren wieder da und es begann mit dem Trainingstag vor dem Renntag. Die 1000er ging ab wie der Roadrunner, obwohl sie, wie später festgestellt, mit der Originalübersetzung viel zu lange war. Nach dem 3 Turn, a 20 Minuten, nahm mich „Mr. Stardesign“ Karl  zur Seite und meinte nur: "Du wirst, wenn Du jetzt schon 2:11:00 fährst für den B-Cup zu schnell. Wenn Du weiter solche Zeiten fährst kann ich Dich im B-Cup nicht werten. Ich kann Dir jedoch anbieten, Dich in den A-Cup aufzustufen.“ Nach einer kurzen Rücksprache mit meinem Managerpapa stimmte ich zu und war somit im schnellsten, nämlich dem A-Cup, genannt. Es war ein wunderschönes, aber unspektakuläres Wochenende. 5 Platz im Rennen der Schnellsten. Daumen hoch.

Weiter ging es am Pannonia im Mai. Alles bestens, alle Mann da.
 

Es war das mittags Warmup für das Rennen nachmittags und ich raste für meine Verhältnisse wie der Teufel im Kreis, um noch ein paar Zehntel heraus zu holen. Ich versuchte die 1 Kurve nach Start/Ziel möglichst eng anzuschneiden. Das wäre super gegangen, wenn ich nicht bereits am Knie schleifend innen auf die Curbs gekommen wäre. Dann kam was kommen musste: beide Räder gaben im Moment die Haftung auf und es ging am Asphalt Richtung Schotterbett. Das Motorrad rutschte, Gott sei Dank, auf der Seite ohne sich zu fangen bzw. zu überschlagen, nur ich baute Haftung auf und fing im Kies mit dem ersten Überschlag an, dann der Zweite und da fiel mir ein was Papa gesagt hat: „Lass locker und versuche nicht aufzustehen, solange Du in Bewegung bist“.
Das tat ich und die nächsten drei Überschläge waren gleich viel angenehmer, auch wenn es mir das Visier vom Helm aufriss und ich den eindringenden Kies mit meinem Gesicht abwehrte. Bis auf einige Kratzer im Gesicht ging es mir eigentlich gut. Jetzt brauchte ich zum ersten Mal wirklich den „Fetzenwagen“.

 

cbr
Passiert, wenn man ans Limit geht

In der Box angekommen erfolgte nach dem Erkundigen bezüglich meiner Gesundheit eine Begutachtung der Honda. Verkleidung gebrochen, Heckverkleidung /Sitzbank gebrochen, Fußraster rechts, wie sollte es anders sein, gebrochen und etliche andere Kleinigkeiten. Rennen in 4 Stunden.

Mein Vater hatte nichts von der Mittagspause. Panzerband, ein paar Löcher für die Kabelbinder gebohrt, viel Phantasie und meine Honda war rechtzeitig wieder einsatzbereit. Die zerrissene Schulter vom Lederkombi wurde auch mit Panzerband versorgt. Den nächsten Turn lies ich aus und startete beim Rennen. 7 Platz war Schadensbegrenzung nach dem Hoppala.

Wieder zu Hause angekommen bekam die 1000er die Reserveverkleidung und Heck montiert. Fußrasten und andere Kleinigkeiten wurden natürlich auch getauscht.

 

Danke Tuning Hanger, die KFZ Tuningfirma meines Vertrauens und Autoweltechnik, die KFZ Werkstätte meines Vertrauens für die Unterstützung. Hundefriseur-Dogmom, der beste Hundesalon weltweit unterstützte mich natürlich auch finanziell, danke Mama.

 

Nun kam das erste Mal in Brünn. Es war echt fantastisch und ich konnte es kaum abwarten. Dort fahren wo die MotoGp auch fährt. Nach dem 2. Turn kam ich in die Box und grinste von einem Ohr zum anderen. Auf die Frage meines Vaters ob ich eine Gesichtslähmung habe, hob ich nur die Arme und zeigte auf die Ellbogen seiner alten Lederkombi. Beide im Omega angeschliffen. Er schüttelte nur den Kopf und ging. Ich musste einfach probieren ob ich auch mit den Ellbogen streifen kann, wie es Marquez macht. Das geht wirklich. Im Endeffekt Platz 3 im Rennen mit einer 2:21:5 er Zeit.

 

Pannonia darauffolgend war wieder der 3 Platz.

 

Dann kam der Slovakia Ring und ich wurde schon am ersten Tag immer schneller. Die ganze Stardesign Familie hat mir gesagt „lass nach, du wirst zu schnell schnell“. Na sicher, dachte ich mir. Ich war wirklich schon gut unterwegs. Diesmal hatte ich ein altes Handy mit der RaceChrono App am Motorrad montiert. Damit kann man via GPS die Position und Geschwindigkeit ermitteln. War cool, aus dem Innfield mit 193 km/h über die Kuppe zur Gegengeraden und das Vorderrad hebt dabei über der Kuppe gute 60 cm vom Asphalt ab. Es kommen einem nur kurz die Augen aus den Höhlen wenn hinter der Fahrbahnkuppe ein „besonderer“ Motorradfahrer mit geschätzten 100 km/h, gehobener Hand auf der Ideallinie und gute 500 Meter von der Box entfernt anzeigt das er reinfahren will. Unglaublich die Leute. Da zahlt sich Bremstechnik wieder aus.

Egal, Vollgas bis ins Innfield. Anbremsen, rein in die Linkskurve und mit Gefühl den Gashahn auf um den Hinterreifen nur leicht am Rutschen zu halten. Doch plötzlich: Vorderrad weg und mit 110 km/h Richtung Kiesbett. Diesmal mit Überschlag vom Motorrad und Fahrer. Als ich nach einigen Überschlägen in Längsrichtung wieder aufstand war ich etwas desorientiert und lief herum wie ein Tanzbär.

Fetzenwagen, eh klar. Mama und Papa haben es von der Tribüne aus stauben gesehen. Papa wusste gleich dass ich es war und Mama hätte dringender einen Arzt gebraucht als ich. Wie immer zurück in der Box und Schadensaufnahme, diesmal brutaler als am Pannonia. Obere Gabelbrücke gebrochen, Armatur zerstört, Verkleidung und Heck, soweit noch vorhanden, in Fetzen, Kühlwasseranschluß am Motor abgebrochen, Kupplungsflüssigkeitsbehälter weg usw.. Bei mir offensichtlich nicht so schlimm: Hand schmerzt, im Kopf etwas schwummerig und das Styropor der Helmschale innen gebrochen. Das war jetzt der 2 Helm in dieser Saison zum wegschmeißen.

Slovakia hatte sich trotz Ersatzmaschine besprochen. Ich hätte vor Schmerzen in der Hand kein Rennen durchgehalten. Zusammenpacken und heim. Am 1. Tag, wie immer am Slovakiaring. Tags darauf fuhr ich daheim ins Spital. Diagnose: Gehirnerschütterung, diverse Prellungen an Oberkörper und Beinen und Bruch der rechten Rinfingerkuppe. Das tut wirklich weh. Aber das schlimmste: laut RaceChrono App langsamer in der Sturzkurve als die Runden davor.

Wenn man Stürzt ist das zwar nicht schön, aber kein Kopfproblem, wenn man weiß warum. Das wusste ich diesmal aber zu Unterschied zum Pannonia nicht. Dies verursachte mir schlaflose Nächte, aber ich kam nicht drauf. Nächstes Rennen: 4 Wochen und wieder Slovakia.

 

Zum Glück hatten wir Unterstützung durch Blumen Regina „das beste Blumengeschäft“ und der coolste Inhaber weltweit, um die Ersatzteile einzukaufen. Die Verkleidung und das Heck vom Pannonia Crash waren in der Zwischenzeit schon wieder repariert und lackiert worden.

 

Nun war die Zeit für eine anständige Lederkombi gekommen da die bisherige von meinem Vater schon gute 25 Jahre alt war. Natürlich kam da nur die feinste Ware in Frage.
 HELD einteilige Rennkombi Full-Speed APS mit Airbag. Die vernünftigste Lösung.

Keine elektronischen Fehler möglich da sie mechanisch mittels Band am Motorrad auslöst. Nach dem Auslösen, sofern sie nicht zerstört ist, eine neue Patrone um ca. 28.- Euro und weiter geht es. Bei den anderen Herstellern muss man auf die Elektronik vertrauen das der Airbag funktioniert und ist nach dem Auslösen mit Einschicken, ca. 14 Tage Wartezeit und Euro 300.- dabei um wieder einsatzbereit zu sein.

 

So ein Sturz verändert einem. Kosten für den Wiederaufbau des Motorrades die trotz Unterstützung unserer Förderer noch immer viel Zeit und Geld kosten und der gegebenenfalls anfallende Krankenstand, den der Arbeitgeber auch nicht gerne sieht, geht einem ständig durch den Kopf.

Da fährst du nach 28 Tagen wieder auf dieselbe Strecke raus und kommst im besten Fall um 4 Sekunden an deine früheren Zeiten heran. Warum ich gestürzt bin, habe ich dann nach einigen Runden Gott sei Dank herausgefunden. Die Ursache war: auf dem Slovakia Ring werden auch LKW Rennen gefahren. Durch das Zusammenbremsen der Brummer entstehen Wellen im Asphalt der Kurveninnenseite im Innfield. Das war der Grund in „meiner Kurve“. Bei dieser Erkenntnis fügte sich eines in das Andere. Klar das ich, weil ich langsamer war, weiter innen in der Kurve fuhr und somit die Unebenheiten genommen habe, welches mir der Vorderreifen nicht verzieh.

 

team
Im Team unterwegs

 

Beim 2te Besuch am Slovakia Ring fand am 1 Trainingstag ein Rennen des 199 Runden Cups statt. Da dies über 50 Runden ging suchte ich 2 Teammitglieder. Die fand ich in Marcel D. R6 und Michael M. BMW 1000 RR. Wir erkämpften uns den 3 Platz. Das Rennen am nächsten Tag in meinem Cup  brachte mir den 4 Platz. Ich war zufrieden.

 

Dann wieder Brünn. Der Chrash vom Slovakia war immer noch im Kopf. 5er September am Pannonia. Verdammt kalt am Abend. Sturz noch immer im Kopf. 5er. Oktober Rijeka.

 

Super geil, wenn es trocken ist. Wir hatten 3 Tage Regen. Wunderschöne Gegend. Infrastruktur eher spartanisch. Am 2. Tag waren am ganzen Ring keine Regenreifen mehr zu bekommen. 3er Platz im Rennen, welches wegen kurzer Regenpause vorverlegt wurde, mit einer Rundenzeit von 1:49:2 im nassen Wetter. Slovakia Crash noch immer im Kopf. Kaum war es vorbei, begann es wie aus Kübel zu schütten. Wir sahen uns noch die MotoGp an, welche dort auf einem Fernseher unter dem Dach beim Gasthaus an der Strecke lief und hörten immer wieder ein einzelnes Motorrad auf der Strecke vorbeikommen.

Nach dem geschätzten 5 Mal fragten wir uns wer bei solch einem Wetter fährt, da meinte ein deutscher Biker der daneben stand „Det is der Uwe, der hat gelöhnt bis 17.00 Uhr sacht er und dett nutzt er auch.“ Die armen Streckenposten standen bis ca. 16.50 Uhr wegen Uwe draußen im Regen.

Am Jahrsende hatte ich den 4. Platz im A Cup geschafft. Mehr hätte ich bei der Konkurrenz von Wolfgang G., Wolfgang D., Dr. Stefan P., auch nicht verdient. War es schon schwer den Martin B. zu bezwingen.

 

Herzlichen Dank noch an Motorradreporter, Stardesign Racing, Hundefriseur Dogmom, Blumen Regina, Getränkehandel Himmberger Straße, Pirelli, Liqui Moly, Held Motorradbekleidung, Tuning Hanger 51, X-Mas Motorradelektrik, Bau und Erdbewegung Braunias , Autowelttechnik 2000 und alle anderen Unterstützer ohne die es nicht möglich gewesen wäre so eine Saison zu fahren.

 

10 April Pannonia 5er

13 Mai  Pannonia 7er

  3 Juni Brünn        3er

19Juni Pannonia   3er

  3 Juli  Slovakia    Chrash

31 Juli  Slovakia     4er

28 August Brünn   5er

25 September Pannonia 5er

28 Oktober Rijeka 3er

Gesamt 4er in der A-Cup Gesamtwertung

 

Das war 2018. Für 2019 ist geplant den 199 Runden Cup mit Marcel und Michael zu bestreiten. Natürlich wieder mit Stardesign.

 

Publikation: Günther Robl
Fotos: Vladimír Rejda
 

Tags