Woodstockenduro Türnitz Episode II



Mit bestem Endurowetter begann das Woodstockenduro 2014. Die Hitze der vergangenen Tage hatte sich etwas gelegt und Wolken mit vereinzelten Regentropfen zogen durch.
Bereits Donnerstag Abend reisten die Ersten an um in einem der gemütlichen Fahrerlager Quartier aufzuschlagen.
Freitag konnte von 14 bis 18 Uhr trainiert werden. Als angemeldeter Fahrer konnte man direkt zur technischen Abnahme und in die Strecke fahren. Es herrschte wenig Verkehr. Die Runde war abwechslungsreich mit vielen Wurzeln und Schlägen, gut zu befahren und machte Spaß. Eine lokale Band spielte am Abend zum gemütlichen Ausklang des Tages.
Anmeldeschlange
Anmeldeschlange


Am Samstag reisten noch viele zusätzliche Fahrer an und die Teilnehmerzahl stieg mit den Nachnennungen auf über 300. Bei der Anmeldung bildete sich eine sehr lange Schlange mit Wartezeiten von teilweise über einer Stunde. Leider wurden hier bereits die ersten Streßhormone ausgeschüttet und die Stimmung begann zu kippen.
Das Flatout-Team adaptierte den Zeitplan und verschob alles etwas nach hinten. Das Training, innerhalb dessen man eine schnelle Runde als Prologzeit fahren musste, wurde auf 2h verkürzt. Das Ein- und Ausfahren aus der Strecke war generell etwas unübersichtlich.
Ich vermute auch, dass einige die Funktionsweise der Zeitnahme für die Prologzeit nicht verstanden hatten und diese nicht offiziell erläutert wurde. Es musste fast ein ganze Runde gefahren werden, bevor man die Zeitnahme als Start für die schnelle Runde auslöste. Die Prologrunde wurde gezeitet beendet, wenn man die Zählstelle wieder passierte und nicht etwa vorher in die Wechselzone fuhr um zu rasten.

Start der 30 Schnellsten aus dem Prolog
Start der 30 Schnellsten aus dem Prolog


Durch den neuen Zeitplan war nicht ganz klar, wo man wann sein musste. Die Startaufstellung war schlussendlich das totale Chaos. Es wurde aus Sicherheitsgründen in 5 Gruppen, theoretisch eingeteilt nach Prologzeit, gestartet. Bis auf die 30 schnellsten Fahrer, die eine halbe Stunde früher starten durften, stellten sich bzw. konnten sich viele nicht in den richtigen Startblock stellen. Die Teamfahrer wurden Prologzeit-unabhängig in den 3. Startblock verbannt.
Ich hatte Glück, fuhr sehr früh zum Startbereich und konnte gemäß meiner Trainingszeit in der zweiten Startgruppe weit vorne stehen.

Wir waren einige der wenigen Fahrer die an vorderster Front zuschauen konnten wie die 30 schnellsten ihre zwei Runden alleine fuhren. Es war ein seltsamer Rennmodus, der bei den meisten Fahrern nicht gut ankam. Schlussendlich durften auch wir starten. Beim 4er Block bekamen die meisten Fahrer erst langsam mit, dass ihr Startschuss schon gefallen war. Ebenso ging es den Zuschauern, die noch zwischen den Enduristen standen.


Damenklasse: Vroni Dallhammer vor Anna Schmölzl und Tanja Simbürger, Esther Kammer und Gerlinde Scheiblauer
Damenklasse: Vroni Dallhammer vor Anna Schmölzl und Tanja Simbürger, Esther Kammer und Gerlinde Scheiblauer


Überraschenderweise kam ich überall sehr gut durch. Die langsameren Fahrer bemühten sich Überholmöglichkeiten zu bieten. Anna Schmölzl war von Beginn an vor mir in Führung. Ich fühlte mich mit meiner Freeride mit dem weichen Fahrwerk sehr wohl auf der Strecke, kam gut ins Fahren. Es war sehr kurzweilig, da immer jemand zu überholen war oder man bessere Spuren suchen musste. Ich hatte mich bereits mit dem 2. Platz abgefunden als in der vorletzten Runde Anna vor mir auftauchte. In der Schottergrube konnte ich überholen und doch noch den Sieg in der Damenklasse einfahren. Das Podium komplettiert Tanja Simbürger (TerraXDream).
Es ist eine ganz besondere Freude ein ganzes Podium aus Freeride-Fahrerinnen zu haben!
Der Sieger der Herren heißt erneut Philipp Scholz (KTM Factory), der seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigt. Auf Platz 2 platziert sich Thomas "Fuxxi" Günther mit seiner Husqvarna vor dem Exil-Österreicher Harry Neumayr (KTM).
In der Jugendklasse siegt Patrick Riegler (KTM) vor Marvin Harrer (MRC Extreme 11 Knopper Racing) und Sebastian Zachs (RinGo's Offroad Team).
Die Trialklasse gewinnt André Häutle-Zwerenz (Team ilupi) vor Christian Rauth (beide auf Ossa) und Justin Pytlik (GasGas).
Die Teamklasse war extra spannend: Team Brandauer/Liendl (Volvo Bus Austria) gewinnen knapp vor Baier/Schinkinger (Motor Riders Auberg) und Müller/Waidhofer (Beta). Leider erhielten sie pro Team nur einen Pokal.

Philipp Scholz vor Thomas Günther und Harry Neumayr
Philipp Scholz vor Thomas Günther und Harry Neumayr


Durch den chaotischen Tagesablauf kam heuer leider nicht die gleiche chillige Stimmung wie voriges Jahr auf. Die Wenigen die den Abend dennoch gemütlich ausklingen ließen, genossen die super geniale Band "The Weight"! Die Verpflegung war so köstlich, dass sie sogar kurzfristig aus war. Es wurde aber sofort nachgeliefert. Das ganze Rundherum war, wie schon voriges Jahr, top und ich hoffe auf einen besseren Rennverlauf im nächsten Jahr.
Nächstes Wochenende geht es bei mir ins Nachbartal in meine Heimatgemeinde Lunz am See zum Sommerenduro sowie zum ACC beim Hacki (www.enduro-lunz.at, www.acc.xcc-racing.com).

Bericht: Vroni Dallhammer
Fotos: Wolfgang Schwaiger