Superbike-WM, EuroSpeedway: Vorschau



Superbike-WM: EuroSpeedway Lausitz

Toseland sucht die Entscheidung

Kann Honda-Pilot James Toseland seinen zweiten WM-Titel erobern, oder können Haga (Yamaha) und Biaggi (Suzuki) ihren Rückstand auf den Briten verringern?

Am Wochenende nimmt Honda-Star James Toseland das drittletzte Saisonmeeting der Superbike-WM auf dem 4,2 Kilometer langen EuroSpeedway Lausitz als souveräner WM-Leader in Angriff. Der Brite verfügt über einen Vorsprung von 66 Punkten auf seinen schärfsten Verfolger Noriyuki Haga. Toseland hat zudem gute Erinnerungen an die Strecke in der Lausitz. 2006 erkämpfte sich der Brite nach einem Sturz im ersten Rennen im zweiten Durchgang einen Laufsieg. "Wir hatten bei meinem Laufsieg im Vorjahr einen großartigen Kampf gegen Haga und wissen daher, wie man auf dem EuroSpeedway gewinnen kann", erklärt Toseland. "Wenn uns nochmals ein Wochenende wie in Brands Hatch gelingen sollte, wird es für die Gegner schwer, uns noch einzuholen."



Der EuroSpeedway ist nach 2001 und 2002 seit dem Jahr 2005 wieder fixer Bestandteil des Kalenders der Superbike-WM. Toselands italienischer Teamkollege Roberto Rolfo ging 2006 beim deutschen Superbike-Meeting leer aus, darf aber diesmal mit seiner Honda durchaus als Kandidat auf einen Platz unter den Top 5 gehandelt werden. Michel Fabrizio will mit der DFX-Honda nach den Plätzen sechs, drei, fünf und vier bei den Meetings in Brno und Brands Hatch die starke Tendenz fortsetzen und sich bei Honda für einen Platz im Jahr 2008 empfehlen. Ähnliches gilt für Karl Muggeridge mit der Honda des Teams Alto Evolution. Der Franzose Yoann Tiberio soll in der Truppe die zweite CBR 1000 fahren. Der Österreicher Martin Bauer wird als souveräner IDM-Superbike-Meister mit seiner HRP-Fireblade mit einer Wildcard antreten und sich mit den besten Superbike-Piloten der Welt messen.

Ducati und Bayliss: Was geht noch?

Weltmeister Troy Bayliss könnte seinen Titel bereits Ende September im italienischen Vallelunga an James Toseland verlieren. Der Ducati-Star erlebte in Brands Hatch eine Pleite und konnte nur neun Punkte für den siebenten Platz in Durchgang zwei einfahren. Bayliss hofft auf kühlere Bedingungen, bei denen seine 999er-Ducati in Kombination mit den Pirelli-Reifen deutlich stärker ist. Als WM-Vierter liegt der zweifache Weltmeister in der Tabelle bereits 28 Punkte hinter dem drittplatzierten Max Biaggi. Lorenzo Lanzi will mit der zweiten Werks-Ducati an seinen Glanzauftritt im Jahre 2005 anknüpfen, als dem Italiener als Ersatz für Regis Laconi auf dem EuroSpeedway ein Sieg und ein zweiter Platz gelangen. Ruben Xaus spekuliert als bester Fahrer eines Ducati-Privatteams auf Plätze in den Top 5. Der Katalane hält nach wie vor den starken sechsten Tabellenplatz, knapp vor Lorenzo Lanzi. Xaus macht sich für 2008 berechtigte Hoffnungen auf einen Platz im Werksteam.

Suzuki: Biaggi gibt nicht auf

Suzuki-Star Max Biaggi gibt den Kampf um den WM-Titel noch nicht verloren. "Ich komme mit vollem Elan auf den EuroSpeedway und will um Siege fahren, auch wenn ich die Piste nicht kenne", stellt der Römer klar. Biaggi fehlen bei sechs noch ausstehenden Läufen 69 Zähler auf WM-Leader Toseland. Für seinen japanischen Teamkameraden Yukio Kagayama geht es nach dem fünften Platz im zweiten Rennen von Brands Hatch weiter um die Aufholjagd von der zehnten WM-Position. Der Japaner wird auch 2008 bei Alstare bleiben, das steht bereits fest. Das Team will weiter mit Max Biaggi verhandeln, die Einigung mit Max Neukirchner steht aber unmittelbar bevor. Der Deutsche will bei seinem Heimrennen den neunten Tabellenplatz gegen Kagayama verteidigen. Im Vorjahr schaffte der 24jährige einen dreizehnten Platz - diese Ausbeute will Max klar verbessern.

Yamaha: Letzte Chance für Haga

Yamaha-Speerspitze Noriyuki Haga muss auf dem EuroSpeedway Lausitz seine letzte Chance im WM-Kampf nutzen. Der Japaner liegt im Moment 66 Zähler hinter James Toseland. Die R1 sollte in der Lausitz gut funktionieren. Bereits 2006 sprangen für Haga beim deutschen WM-Lauf zwei zweite Ränge heraus. Diesmal helfen dem 31jährigen wohl nur zwei Siege weiter. Teamkollege Troy Corser präsentierte sich in Brands Hatch mit den Plätzen zwei und drei sehr stark und spekuliert mit dem vierten Platz in der WM-Tabelle, den momentan Bayliss hält und von dem den Yamaha-Piloten derzeit noch 31 Punkte trennen.

Laconi bleibt bei Kawasaki

Regis Laconi kommt dank eines verlängerten Vertrages mit der PSG-1-Truppe von Pierguido Pagani gestärkt nach Deutschland. Der Franzose erreichte 2006 einen zwölften Rang und möchte diese bescheidene Ausbeute verbessern. Laconi liegt in der WM-Tabelle mit 98 Punkten auf der zwölften Position. Unmittelbar hinter Laconi belegt momentan sein spanischer Teamkollege Fonsi Nieto auf der zweiten ZX10 R den dreizehnten Platz. Dem Madrilenen gelangen im Vorjahr auf dem EuroSpeedway mit den Rängen sieben und zehn zwei solide Ergebnisse.

Supersport: Sofuoglu will weiter siegen

Für Kenan Sofuoglu beginnt mit dem Meeting in der Lausitz sein Schaulaufen in der Supersport-WM. Der Türke aus der Honda-Truppe sicherte sich bereits in Brands Hatch den WM-Titel. Auch Fabien Foret (Kawasaki) liegt mit 126 Zählern auf einem sicheren zweiten Rang. Hinter dem Franzosen geht es jedoch zwischen Katsuaki „Kats” Fujiwara und Robbin Harms (beide Honda) sowie Broc Parkes und Massimo Roccoli (beide Yamaha) um den letzten WM-Podestrang. Die vier Streithähne sind nur durch zwölf Punkte getrennt. Der 26jährige Deutsche Stefan Nebel fährt für das Team Lightspeed eine Kawasaki, weil sich das Team von Davide Giugliano getrennt hat. Chris Zaiser tritt zum zweiten Mal in diesem Jahr mit der Ducati 749 in der Supersport-Klasse an, nachdem das österreichische LBR-Team das MV-Agusta-Projekt in der Superbike-WM beendet hat.

Supersport-600-EM und FIM 1000 Cup

Im FIM 1000 Cup stehen mit Arne Tode, Dario Giuseppetti und dem Österreicher Rene Mähr drei aussichtsreiche deutschsprachige Piloten am Start. Im Kampf um den Gesamtsieg sind Matteo Baiocco, Xavier Simeon, Mark Aitchinson, Nicolo Canepa und Claudio Corti nur durch 32 Punkte getrennt. In der Superstock-EM-600 dürfte der Schweizer Michel Savary die besten Aussichten haben. Savary liegt in der Zwischenwertung auf Platz acht. Ebenfalls mit dabei ist der Deutsche Denis Sieglich. Der Deutsche Kevin Wahr (Yamaha) und der Schweizer Christian van Gunten (Suzuki) gehen jeweils mit Wildcards an den Start. Tabellenführer Maxime Berger (Yamaha) reist bereits mit einem 26-Punkte-Polster in die Lausitz!



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