Matthias Walkner Rennbericht Rallye Marokko Tag 3

Heute war es richtig lustig zum Fahren auf der abwechslungsreichen Piste, trotzdem war es keine einfache Wertungsprüfung!

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Walkner in den Dünen - Gas geben hilft.

Wir sind zwei Tage mit denselben Reifen gefahren und die letzten 100 Kilometer waren nur noch am Limit. Null Grip. Wenn man plötzlich dreimal so viel Bremsweg hat wie gewohnt, dann geht es zum Teil extrem knapp her auf dem rutschigen Geröll. Ich habe allerdings gemischte Gefühle, zweimal habe ich mich ziemlich verfahren, musste lange suchen und war echt schon ein wenig am Verzweifeln. Teilweise war ich mir nicht sicher ob ich überhaupt wieder zurück finde.  

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Schönes Reifenbild. Hält doch noch!

Im Ziel war die Überraschung dafür umso größer. Mit dem zweiten Platz und nur 2 Minuten Rückstand, hätte ich aufgrund meiner Navigationsfehler niemals gerechnet. An so einem Tag hätte ich locker eine viertel Stunde gut machen können und das ärgert mich zwar einerseits, aber das ist immer leichter gesagt und die Freude überwiegt ganz klar. Es sieht so aus, als ob auch die Anderen einige Schwierigkeiten beim Navigieren hatten. Es ist hier, aufgrund dieser vielen Parallelpisten einfach so extrem schwer und versäumt man mal eine Abzweigung ist es wahnsinnig schwer im Roadbook wieder zurück zu finden. Wir haben 35 Grad, in der prallen Mittagssonne mitten in der Wüste, der Kontrast ist brutal schlecht und die Abrisskanten sieht man kaum - da wird man einfach wahnsinnig müde im Kopf, muss aber trotzdem versuchen immer voll konzentriert zu sein.

Morgen starte ich dann an zweiter Startposition in die längste der fünf Etappen. Das ist sicher nicht ganz optimal, aber sollte die Route weniger durch die Dünen führen, dann kann es auch ein Vorteil sein, weil man vorne viel mehr Fokus auf die Navigation legt und dadurch vielleicht weniger gravierende Fehler passieren.
Zum ersten Mal haben wir heute das Roadbook erst 15 Minuten vor dem Start bekommen, wir hatten also keine Möglichkeit das Roadbook am Vortag zu markieren. Ich habe versucht, mir während der Verbindungsetappe die schwierigsten Noten anzuschauen und einzuprägen. Es ist eine ganz neue Situation für uns alle. Auch wenn mir dies gelungen ist, verfahren habe ich mich trotzdem.

RESULTAT der dritten Etappe —>
1. Toby Price KTM (AUS)
2. Matthias Walkner KTM, +00:01:59
3. Franco Caimi YAMAHA (ARG), +00:02:23

GESAMTWERTUNG nach Etappe 3
1. Toby Price KTM (AUS), 11h 57m 39s
2. Matthias Walkner KTM, +00:04:06
3. Franco Caimi YAMAHA (ARG), +00:06:40
4. Pablo Quintanilla HUSQVARNA (CHL), +00:06:41

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Publikation: Matthias Walkner