Martin Freinademetz entspannt ins Ziel der 2. Dakar-Etappe

Martin Freinademetz als "Staubfahrer" entspannt ins Ziel der 2. Dakar-Etappe.

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Martin Freinademetz

Ziemlich lange saß er im Staub zweier vor ihm fahrender Fahrzeuge fest. Danach allerdings hatte der Erfinder der "Red Bull Romaniacs" freie Fahrt und einige Passagen, die er als leidenschaftlicher Offroader in vollen Zügen genießen konnte. Seine zügige Fahrweise ließ ihn auf (dem vorläufigen) Tagesrang 61 landen. In der Gesamtwertung macht Freinademetz aber keine großen Sprünge nach vorne. Dafür sorgt eine 43-Minuten-Zeitstrafe, die er sich wegen eines verpassten Wegpunktes auf der ersten Etappe eingehandelt hatte. Der Ärger hält sich allerdings in Grenzen, denn Martin Freinademetz konzentriert sich nicht auf die Gesamtwertung, sondern einzig darauf, die "Rallye Dakar 2020" komplett zu absolvieren und im Ziel zu beenden. Knapp mehr als 7000 Kilometer liegen noch vor ihm.

Martin Freinademetz: "Wie schon in der Früh befürchtet, bin ich heute zum ‘Dustrider’ geworden – zum Staubfahrer. Es war sogar noch schlimmer als ich erwartet hatte. Ich bin die erste Zeit mit 50, 60 km/h im Staub hinter zwei ATV-Piloten her geschlichen und es war nicht und nicht möglich, die beiden zu überholen. Ich wollte schon den Hut drauf hauen! Nachdem ich an den Beiden endlich vorbei war, ist es besser gegangen. Ich habe einen guten Rhythmus gefunden und bin Schritt für Schritt einen Fahrer nach dem anderen weiter nach vorne gekommen. Ich habe mich dann an einer Position eingereiht, wo’s angenehm zu fahren war. Weil zu gewinnen gibt es bei der 'Dakar' ja ohnehin nichts für mich, nachdem ich ja gestern schon mehr als 40 Minuten Strafzeit bekommen habe. Also versuche ich nur, meine Startposition um ein paar Plätze zu verbessern. Und ich schaue, dass mir das Motorradfahren hier einfach Spaß macht. Die Strecke auf dieser zweiten Etappe war an sich sehr schnell und sehr, sehr staubig. Und weil es so schnell war, haben uns dann die Autos relativ bald eingeholt. Und wenn dich ein Auto überholt ist die Sicht vorübergehend komplett weg, manchmal ist es so schlimm, dass man kurz stehen bleiben muss. Im zweiten Teil der Strecke ist es dann immer wieder länger auf der selben Piste dahin gegangen. Das heißt, man konnte das Fahren wirklich genießen und musste nicht ständig mit den Augen am Roadbook hängen. Ich konnte hier also immer wieder auch mal einen Blick auf die Landschaft werfen."

Im Ziel der zweiten Etappe hat Martin Freinademetz nun erstmals wieder Zeit, ein wenig zu regenerieren. Die ersten beiden Nächte waren sehr kurz für ihn. Vor der ersten Etappe waren das Roadbook zu markieren und die letzten Vorbereitungen zu treffen, vor der zweiten Etappe musste er die Sturzschäden an seinem Motorrad beheben. Das hat unterm Strich jeweils nur knapp vier Stunden Schlaf ermöglicht. Diesmal aber ist nichts zu reparieren. Martin Freinademetz kann vor der dritten Etappe am Dienstag deutlich länger schlafen: "Ich freue mich schon auf die nächsten Tage."

Publikation: HartEnduro
Foto: XVenture, Flavien Duhamel Red Bull Content Pool