Billy Bolt dominierte die Strecke und wirkte, als würde er sein ganz eigenes Rennen fahren – fast schon in einer eigenen Liga. Gleich vom Start weg holte sich Bolt den Holeshot. Mitch Brightmore war ihm dicht auf den Fersen, doch kaum hatten sie ein paar Reifen überwunden, begann Bolt sich bereits abzusetzen. Bolt, der erfahrenste SuperEnduro-Fahrer auf der heutigen Strecke, wusste diesen Vorteil eindeutig für sich zu nutzen: Mit Präzision und flüssigem Fahrstil meisterte er die Hindernisse und lieferte eine fehlerfreie Performance ab.Mitch Brightmore (GBR) setzte alles daran, Bolt einzuholen, fand sich jedoch schließlich in einem spannenden Zweikampf mit Mani Lettenbichler (DEU, KTM) um Platz zwei wieder – und das über alle zehn Runden hinweg, während Bolt dem Feld zunehmend enteilte. Lettenbichler hielt seine dritte Position konstant bis ins Ziel. Teo Kabakchiev (BUL, Sherco) war ihm dicht auf den Fersen, konnte aber nicht vorbeiziehen und beendete das Rennen auf Rang vier. Graham Jarvis fuhr ein kontrolliertes Tempo – ohne sich zu verausgaben, sondern bewusst Kräfte zu sparen für die rumänische Wildnis, wo seine wahren Stärken liegen. Er beendete den Prolog auf Platz 9 mit insgesamt neun gefahrenen Runden.
Gold Class action at the Prolog finals
Der heutige Prolog war geprägt von einem schnellen, konstanten Flow – ein Tempo, das die Spitzenfahrer souverän meisterten und dabei größtenteils fehlerfrei blieben. Die meisten lieferten einen makellosen Auftritt ab. Bolt dominierte den Prolog mit einem wohlverdienten Sieg, was ihm den dritten Startplatz für den ersten Offroad-Tag einbrachte. Brightmore wird als Zweiter auf die Offroad-Strecke gehen, Lettenbichler startet morgen als Erster in den ersten der vier Offroad Days.
Billy Bolt: „Ein guter Start – ich bin froh, dass ich vorne bleiben konnte. Es war richtig heiß heute, aber zum Glück musste ich mich nicht durch Verkehr kämpfen. Beim Prolog setze ich mich immer selbst unter Druck, schließlich ist das irgendwie mein Ding. Es ist immer schön, von vorne zu starten. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Es fühlt sich an, als wäre es ewig her, dass ich hier fahren und wirklich stark sein konnte. Mein Ziel ist jetzt einfach: möglichst fehlerfrei bleiben und mich Stück für Stück durch die Woche arbeiten.“
Mitch Brightmore: „Ich bin froh, dass ich heil rausgekommen bin! Ich habe mich ein bisschen mit Mani im Zweikampf gemessen und hatte ein gutes Tempo für mich selbst. Billy war längst weg – aber es war ein gutes Rennen mit den Jungs. Das Wasser war tricky, da musste man voll auf Zack sein. Ich hoffe, dass ich mich im Vergleich zum letzten Jahr steigern kann, ich habe viel trainiert. Im Idealfall will ich sicher und unverletzt bleiben und eine gute Zeit haben.“
Mani Lettenbichler: „Bisher ein gutes Rennen – Mitch und ich hatten einen engen Zweikampf. Ich habe versucht, meinen dritten Platz ohne Fehler zu halten. Die Strecke hatte einen schönen Flow. Ich freue mich jetzt richtig darauf, morgen wieder in die Berge zu kommen.“
Eddie Karlsson (SWE, STARK VARG) dominierte die Silver Class – er gewann sowohl die Qualifikation als auch das Finale auf seinem STARK VARG eMoto. Eddie Karlsson (SWE), der aus dem Trial- und SuperEnduro-Bereich kommt, konnte seine Fähigkeiten hier voll ausspielen und meisterte die Hindernisse mit beeindruckender Leichtigkeit. Er absolvierte insgesamt sieben Runden. In der Silver Class tummeln sich zahlreiche starke Konkurrenten – an den Offroad-Tagen werden die Fahrer daher genauso an ihre Grenzen gehen wie die Athleten der Gold-Klasse.
Silver Class Podium:
Platz 1 – Eddie Karlsson (SWE, STARK eMoto)
Platz 2 – Kornel Olt (HUN)
Platz 3 – Tobin Miller (USA)
In der Bronze Class hatte Kevin Gallas (DEU) zunächst einen souveränen Start hingelegt – nach einem klaren Sieg in der Qualifikation am Morgen und einem schnellen Start ins Finale. Doch beim Verlassen des Wasserhindernisses auf der Holzrampe beschädigte er den Kill-Switch seines Motorrads – und verlor damit seinen sicheren Platz auf dem Podium.Das Wasser erwies sich überhaupt als größte Herausforderung für die BronzeFahrer: Viele hatten Mühe, auf der nassen Holzrampe genügend Traktion zu finden. Die Top 3 der Bronze-Klasse absolvierten jeweils fünf Runden.
Bronze Class results:
Platz 1 - Mark Jackson (GBR)
Platz 2 - Daryoosh Ghorbani (IRN)
Platz 3 - Mario Dorado (ESP)
Die Fahrer der Adventure-Klasse eröffneten den Prolog am frühen Morgen um 07:00 Uhr. Die drei Favoriten in der Adventure-Ultimate-Klasse waren Pol Tarres (ESP, Yamaha Ténéré 700), Jonny Walker (GBR, Triumph Tiger 900) und Greg Gordinne (BEL, KTM 890 ADV R) – sie belegten in genau dieser Reihenfolge die Plätze eins bis drei. Tarres fand direkt nach dem Start einen guten Rhythmus und konnte sein Tempo über den gesamten Lauf hinweg konstant halten. Sam Sunderland (GBR, Triumph Tiger 900) meisterte den Prolog der neuen AdventureLite-Klasse mit Leichtigkeit und sicherte sich den ersten Platz – ein gelungener Auftakt für seine bevorstehende Reise ins „Romaniacs-Unbekannte“.
Zehntausende Zuschauer strömten an den Bulevardul Coposu, um das Geschehen in der Hitze live mitzuerleben. Die Strecke war so konzipiert, dass sie einen guten Flow bietet, mit nicht allzu vielen waghalsigen Hindernissen. So konnten die schnelleren Fahrer richtig aufdrehen und eine Show liefern, bei der vor allem Geschwindigkeit und Sprünge im Vordergrund standen. Andy Fazekas hatte sich zum Ziel gesetzt, den Parcours für alle Klassen fahrbarer zu machen – mit möglichst wenig Stürzen und Chaos. Dieses Ziel hat er definitiv erreicht. Die LEATT LIVEmaniacs übertrugen das komplette Prolog-Finale live – die Aufzeichnung ist weiterhin direkt auf der Website als Replay abrufbar.
Ergebnisse des Prologs
Iron Class
1.Alexander Petroiu (CAN)
2.Fabio Carvalho (PRT)
3.Miguel Cortes Vara (ESP)
Atom Class
1.Israel Segundo (BRA)
2.Carlos Gracida (MEX)
3.Ruben Rollon (ESP)
Adventure Ultimate
1.Pol Tarres (ESP)
2.Jonny Walker (GBR)
3.Greg Gordinne (BEL)
Adventure Lite
1.Sam Sunderland (GBR)
2.Daniel Fernandez (COL)
3.Alin Sǎndulescu (ROU)
eMoto Expert
1.Sebastian Dudas (ROU)
2.Tommy Kunert (DEU)
3.Josef Strobl (DEU)
Quelle: Friedrich von Schmettow, Quattro Media / MR,LF