Spannend  und herausfordernd werde das auf jeden Fall, sagt der 36-jährige  Niederösterreicher aus Nöstach. 
  
 Das Team ist aufgestellt, beim Motorrad,  einer Suzuki RMX 450Z, dem Fahrwerk von White Power, der von Technik-Profi Bogoly in Bruckneudorf  feinjustierten GET-Steuereinheit und den Bridgestone-Gummis verfügt die  Motul-geschmierte Mannschaft über reichhaltige Erfahrungswerte. Am  wichtigsten wird daher in den kommenden Monaten die völlige Wiederherstellung der körperlichen Fitness unter der Leitung  von Coach Walter Artner sein. Denn Lindtners schwere Verletzung ist  noch immer nicht richtig ausgeheilt. Zumindest eine weitere Operation  bleibt ihm aus heutiger Sicht jedoch erspart. Somit kann er sein intensives Wintertraining wie geplant durchziehen.
   
   Lindtner behält Ersatzteile länger
    
   Nach  seinem Trainingssturz unmittelbar vor Saisonbeginn im März 2012 wurden  im linken Unterarm Platten verlegt und verschraubt. Die Speiche ist aber  bis heute nicht richtig verwachsen. Gehalten wird sie nur von den Titan-Ersatzteilen, die deshalb auch nicht  wie ursprünglich geplant im Winter entfernt werden können. Lindtner:  Für die kommende Rennsaison werde ich mir die Teile noch behalten.  Nächstes Jahr im Herbst werden wir dann stückelweise abrüsten und die erste Platte wieder ausbauen. Die Speiche wird aber  überhaupt länger fixiert bleiben müssen.
 
 Erster EM-Auftritt im April
   
  Zweifellos ist das ein leichtes Handicap beim Einstieg in die Europameisterschaft, die am  27.  und  28. April in Italien beginnt. Denn zuletzt haben die Implantate   Lindtner immer wieder Probleme bereitet. Aber schon die gesamte heurigen   Saison hat der Niederösterreicher bewiesen, dass er über eine   beeindruckende Physis und einen unbändigen Willen verfügt: So war er  drei Wochen nach seiner OP im März beim ersten Enduro  Masters-Rennen am  Start. Und fuhr in die Punkteränge.
   
  Überrascht vom Erfolg
   
  Dass  er in  der Folge sogar schnell wieder Rennen gewinnen und letztlich  seinen  Gesamtsieg in der Klasse Profi Einzel verteidigen konnte, hat ihn   jedoch auch selbst überrascht. Ich hatte die Titelverteidigung nach dem  Trainingscrash eigentlich  abgehakt, wollte nur gute Tagesergebnisse  einfahren. Umso mehr freut  mich unter diesen Vorzeichen der Gesamtsieg  besonders, zumal die Enduro  Masters-Serie sicherlich die konditionell  härteste Offroad-Rennserie Österreichs ist. 
 
Trotz vollem EM-Einsatz  wird er  daher der Serie unter der Schirmherrschaft von Joe Lechner auch  im  kommenden Jahr seine Aufwartung machen. Das sind tolle Rennen -   unkompliziert, super organisiert und für Anfänger oder Profis  gleichermaßen empfehlenswert. Die Masters-Rennen, die sich terminlich   halbwegs ausgehen, werde ich jedenfalls fahren.
   
 
 Lindtners EM-Kalender 2013
   
  Über  den  Winter steht für Lindtner gewohnt schweres Konditions- und  Fahrtraining  sowie finale Abstimmungsarbeit am Programm. Auch bei  potenziellen  Sponsoren will der Niederösterreicher noch Überzeugungsarbeit leisten,  schließlich geht ein EM-Engagement arg  ins Geld. Bis es mit der  Europameisterschaft los geht, wird Lindtner  noch Endurorennen im  benachbarten Ausland bestreiten. Diese Rennen  möchte ich nützen, um  mich an den EM-Modus, der sich ja doch klar von jenem in der Enduro  Masters-Serie unterscheidet,  zu gewöhnen, so der schnelle  Suzuki-Pilot. 
   
  Insgesamt acht EM-Einsätze in vier Ländern stehen in seinem Arbeitsbuch für 2013. 
   
  27. - 28. April 2013Bussi Sul Tirino (Italien) 
  08. - 09. Juni 2013.Gye en Champagne (Frankreich) 
  24. - 25. August 2013Uhlirske Janovice (Tschechische Republik) 
  18. - 20. Oktober 2013..Ourem (Portugal)
      
Publikation: Harald Wetzelsberger
Fotos: dabogoln