Red Bull Romaniacs 2008: der härteste Tag fordert seine Opfer!



Expert-Klasse: Oliver Brichard verbessert sich auf den 4. Gesamtrang!

 

In der Experten-Singlewertung standen nicht minder harte 160 km auf der Tageskarte, und bereits kurz nach dem Start begann der Oliver Brichard mit seiner Attacke auf die Spitze. Der Wiener navigierte sicher wie ein Einheimischer, verlor auch in den superselektiven Sektionen niemals seinen Speed und konnte sich seine Kräfte optimal bis ins Ziel einteilen. Die Belohnung für die Mühen: Brichard ist nach dem zweiten Renntag in klarer Schlagdistanz zum Podium!

An der Spitze der Experten-Singlewertung: Sepp Hasenauer aus Saalbach. Der 43-jährige Skihüttenwirt konnte bereits 3mal ins Ziel des berüchtigten Red Bull Hare Scrambles kommen und führt die Expertenklasse der Romaniacs 2008 mit deutlichem Vorsprung ungefährdet an.

Expert-Teams: Hansi Leitner und Bernhard Teischl liefern eine beeindruckende Leistung!
Die beiden Youngsters aus Bruck an der Mur kamen als viertschnellste der Tageswertung ins Ziel und verbesserten sich auf den hervorragenden 9. Gesamtrang der Experten-Teamklasse. Obwohl Leitner und Teischl zum ersten Mal bei einer Navigationsrallye mit dabei sind, finden sich die beiden mit der Doppelbelastung "Angasen und Navigieren" bestens zurecht.

Peter Nesuta surft durch
Peter Nesuta surft durch


Hobby-Teams: Team OMMA geht erneut Baden!

 

In der Hobbyklasse standen heute kernige 140 Kilometer für die bereits etwas kernweichen OMMA-Piloten am Tagesplan. Von entspanntem Endurowandern war von Beginn an keine Rede - die Veranstalter boten den Hobby-Teams ein optimales Preis-/Leistungsverhältnis und jagten die ambitionierten Amateure gleich nach dem Start ebenfalls durch den "Shrek's Swamp", die riesige Moorlandschaft mitten im Wald. Das Bild, das sich wenige Minuten nach Eintreffen der ersten Hobbyfahrer bot, erinnerte schwer an ein Treffen der Fango-Innung Böheimkirchen. Der Sumpf, der bereits von den Profis und Experten gut durchlüftet worden war, wurde für die nächsten Stunden zum inoffiziellen Fahrerlager der Hobbyklasse. Herzerweichende Szenen, unvergleichliche Dialoge und Motoren im Begrenzer (ohne sich dabei auch nur einen einzigen Zentimeter zu bewegen!) prägten das Bild des Tages.

Peter Nesuta und Peter Kohlmaier hatten für diesen Riesenspaß allerdings kaum Zeit - unter tatkräftiger Navigationshilfe von Herwig "Peukman" Peuker und dem OMMA-Präsidium konnte der Sumpf mit unwesentlichen Problemen bewältigt werden und das dynamische Endvierziger-Duo konnte weiter auf die Spitze attackieren. Der zweite Renntag hatte allerdings noch einiges mehr an Gemeinheiten zu bieten, und so waren steile Auffahrten, grenzwertige Abfahrten und jede Menge Single Trails über nasse Wurzeln eher die Regel als die Ausnahme.

Kurz vor dem Ziel geht die Strecke dann noch durch ein (gut gefülltes) Flußbett in Richtung des Zielbogens, und es komt wie's kommen musste. Bei einer Steinstufe im Wasser verliert Peter Kohlmaier kurz die Konzentration und versenkt sich und seine KTM in den Fluten. Nach der kühlen Erfrischung folgt die kalte Ernüchterung: die 300er Zweitaktmaschine hat genug für diesen Tag und lässt sich nicht mehr anstarten. Wertvolle Minuten vergehen, in denen die OMMA-Piloten einige andere Mitbewerber vorbeiziehen lassen müssen. Schlußendlich gelingt es Nesuta/Kohlmaier, die KTM doch noch ins Ziel zu bringen - der Vorsprung ist aber dahin und Team OMMA belegt nur den 20sten Tagesrang in der Hobbyklasse.

Auf den Dämpfer folgt dann zu guter Letzt noch eine weitere, feurige Überraschung. Zurück im Fahrerlager wird sofort heftig an der Trockenlegung der KTM 300 EXC-E gerabeitet, und plötzlich steht Kohlmaier's orangene Rakete unter Feuer, und zwar ordentlich! Das ganze Rider's Paddock ist sofort auf den Beinen, Peter Nesuta dirigiert die Löscharbeiten gewohnt souverän und als sich der Dunst des Feuerlöschers wieder senkt wird gottseidank klar, das die Schäden an der KTM nur minimal sind und das Team Nesuta/Kohlmaier auch am dritten und vorletzten Tag in die rumänische Wildnis starten wird..!

Red Bull Romaniacs 2008
Zwischenwertung (nach 2 von 4 Tagen)


Klasse Profis
1.  Graham Jarvis (UK, Sherco), 13:21:49 Stunden
2.  Gerhard Forster (GER, BMW), 13:22:31 Stunden
3.  Chris Birch (NZL, KTM), 13:38:37 Stunden
4.  Craig Stone (RSA, KTM), 17:27:02 Stunden
5.  Peter Katai (HUN), 17:49:18 Stunden
8. Dieter Happ (AUT, KTM), 19:25:07 Stunden
22. Klaus Martinjak (AUT, Gas Gas), 27:32:39 Stunden


Klasse Expert Single
1.  Sepp Hasenauer (AUT), 14:26:44 Stunden
2.  Craig Bounds (Wales/UK), 15:53:12 Stunden
3.  Mark Delautour (NZL), 16:02:58 Stunden
4.  Oliver Brichard (AUT), 16:26:48 Stunden
5.  Chris Salt (UK), 17:32:53 Stunden


Klasse Expert Team
1.  Zdenek Cyprian (CZ)/Martin Volny (CZ), 15:58:47 Stunden
2.  Michel Doumoulin (BEL)/Aron Gorog (ROM), 16:13:00 Stunden

Klasse Hobby Team
1.  Steve Martin (UK)/Tony Gush (UK), 10:03:00 Stunden
2.  John Person UK)/Daz Cowan (UK), 11:05:37 Stunden
3.  Tibor Olar (HUN)/Otto Mircea (ROM), 11:20:05 Stunden
8. Peter Nesuta (AUT)/Peter Kohlmaier (AUT), 12:51:30 Stunden


Text: Martin Kettner, Fotos: Herwig Peuker

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