Das ist ein sehr emotionaler Moment für mich. Mit diesen Worten kommentierte Graham Jarvis nach zwei Stunden Fahrzeit seinen Triumph. Der Brite musste auf seinem Weg zum Podium aus der zweiten von zehn Startreihen an nicht weniger als 51 Kontrahenten vorbei, und das auf der schwierigsten Hare Scramble Strecke aller Zeiten. Mit 18 Minuten Vorsprung setzte Jarvis nun endlich auch am Erzberg seine große Klasse im Xtreme-Endurosport deutlich unter Beweis. Auf Platz zwei fuhr ein ebenfalls überglücklicher Andreas Lettenbichler. Deutschlands versiertester Offroadfahrer feierte heute seinen bereits fünften Podiumsplatz am Erzberg und zählt damit zu den erfolgreichsten Fahrern in der Erzbergrodeo-Geschichte. Platz drei holte sich der 23-jährige Spanier Alfredo Gomez Cantero, der sich damit bei seinem erst zweiten Antritt am Eisenberg eindrucksvoll an der Weltspitze etablierte.
 
Top-Favoriten kämpfen mit den widrigen Witterungsverhältnissen
Für Jonny Walker (UK/KTM), Lars Enöckl (AUT/KTM) und Paul Bolton (UK/KTM) beginnen die Probleme bereits kurz nach dem Start. Die heftigen Regen- und Schneefälle der letzten Tage hatten den Startbereich des Red Bull Hare Scramble in eine wahre Wasserlandschaft verwandelt. Während Walker nach einer Wasserdurchfahrt zwar kurz gebremst wird aber weiterfahren kann, versenken sowohl Enöckl als auch Bolton ihre Bikes in den bis zu knietiefen Pfützen.
Der Brite kann seine KTM daraufhin nicht mehr starten und muß das Rennen bereits nach wenigen hundert Metern. Österreichs größte Endurohoffnung Lars Enöckl muß seine KTM 300 EXC zunächst trockenlegen, kann das Rennen aber nach knapp 10 Minuten wieder fortsetzen. Trotzdem sieht der 2-fache Finisher das Ziel nicht. Ich habe immer mehr Leistung verloren und konnte schließlich nur mehr im ersten Gang dahinrollen. Ich war auch bis auf die Knochen durchnässt und musste schließlich enttäuscht das Handtuch werfen., beschreibt der 24-jährige Lunzer sein Rennen. Der 5-fache Red Bull Hare Scramble Sieger Taddy Blazusiak (POL) musste bereits im Vorfeld des 19ten Erzbergrodeos seine Teilnahme wegen einer Verletzung absagen, unterstützte seine KTM-Werkskollegen aber tatkräftig vor Ort. Mit dem Südafrikaner Alfie Cox war auch eine weitere Erzberg-Legende beim diesjährigen Xtreme-Spektakel hautnahe dabei. Der Sieger des allerersten Red Bull Hare Scramble kam als Mentor des 17-jährigen Wade Young mit nach Eisenerz und war schwer beeeindruckt. Ich war das letzte Mal vor 8 Jahren beim Erzbergrodeo und bin überwältigt von der Entwicklung des Events. Man trifft hier alle Ausnahmeathleten aus dem Motorrad-Offroadsport, ein weltweit einzigartiges Starterfeld., sagte Cox begeistert.

Mit Alex Van Den Broek  (NED), Pierre Pallut (FRA), Lee Sampson (UK) und dem jungen Deutschen  Philipp Scholz konnten sich 2013 auch vier absolute Privatfahrer den  Traum von einer Zielankunft beim Red Bull Hare Scramble erfüllen. Es  ist unglaublich für mich, hier im Ziel mit den Superstars unseres Sports  zu stehen. Ich habe jahrelang hart trainiert und dieser Moment ist  einfach unbeschreiblich., strahlte Pierre Pallut im Ziel. Sein  Landsmann Matthieu Gagnoud kam ganze 40 Sekunden (!) zu spät ins Ziel,  wurde aber dennoch unter dem Red Bull-Zielbogen von den tausenden Fans  gefeiert.
   
Red Bull Hare Scramble Live-Übertragung bei ServusTV war ein großer Erfolg All  jene Zuschauer, die wegen des Wetters nicht anreisten, konnten bei  ServusTV und redbull.com dennoch mitfiebern. ServusTV begleitete das  legendäre Erzbergrodeo mit einer umfassenden Berichterstattung,  Dokumentationen und exklusiven Live-Übertragungen sowie einer  abschließenden Zusammenfassung am Montagabend. Dieser große Einsatz  bescherte dem Privatsender Top-Werte, die Sendergeschichte schreiben: So  erreichte die fast fünfstündige Live-Übertragung des Red Bull Hare  Scramble am Sonntag in Österreich einen zweistelligen Marktanteil von  11,4% in der werberelevanten Zielgruppe. Zudem erzielte ServusTV mit  einem Rahmenprogramm inklusive Live-Schaltungen, das bereits ab 8:00 Uhr  morgens zu sehen war, einen Tagesmarktanteil von 4,1% (ebenfalls  Zielgruppe 12-49). Damit ist der 2. Juni 2013 der drittstärkste Tag nach  den beiden Red Bull Stratos-Übertragungen mit Felix Baumgartner in der  vierjährigen Historie des Privatsenders.
Die Zusammenfassung des härtesten Single-Day-Endurance-Races der Welt, die am Montag ab 23:45 Uhr bei ServusTV zu sehen war, rundete das Motorsport-Wochenende für die Fans ebenso perfekt ab wie für den Privatsender den Quoten-Erfolg - mit einem guten Ergebnis von 2% in der werberelevanten Zielgruppe.
Das spektakulärste Starterfeld aller Zeiten. Die wohl gnadenloseste Offroadstrecke der Welt. Endurosport auf allerhöchstem Niveau. Non-Stop Entertainment mit Freestyle-Motocross und Jet-Ski Freestyle trotz Regen und Schneefall. 5 Fahrerlager mit mehr als 6.000 Fahrern und Begleitpersonen.
Mehr als 350 Presse/Medienvertreter aus allen Kontinenten (!), die von den Rennen und der einzigartigen Atmosphäre berichtete. Wetterfeste 8.000 Zuseher, die den extremen Bedingungen bis zuletzt trotzten und den Zielfahrern einen frenetischen Empfang bereiteten. Die 19te Auflage des Erzbergrodeos war nicht nur für die Teilnehmer sondern auch für die gesamte Organisationscrew wetterbedingt eine echte Herausforderung.

Wir hatten  nach der Wetterentwicklung keine andere Alternative. Auch wenn am  zweiten Tag die bessere Sicht herrschte, hätten wir nicht das gesamte  Starterfeld bei gleichen Bedingungen ins Rennen schicken können. Der  Wetterbericht kündigte nur ein knappes Zeitfenster ohne strömenden Regen  und dichten Nebel an, das hätte nie für die 1.500 Fahrer gereicht. Die  Entscheidung fiel daher für die Teilung des Prologs und ein den  Wettereinflüssen entsprechend faires Ergebnis., erklärt Katoch den  Ablauf des Prologs. 
   
Das Fazit fällt trotzdem positiv aus. Die  anwesenden Zuseher konnten die Weltelite im Offroadsport hautnahe  miterleben, und das unter den schwierigsten Bedingungen die man sich  vorstellen kann. Mit seiner bemerkenswerten Aufholjagd aus der zweiten  Startreihe ist Graham Jarvis ein mehr als würdiger Sieger. Und wenn wir  uns die vielen jungen Talente aus aller Welt ansehen, die bereits in den  Startlöchern für die kommenden Jahre scharren, dann hat der  Xtreme-Endurosport eine blühende Zukunft., beschreibt  Erzbergrodeo-Mastermind Karl Katoch sein persönliches Resümee.
Unsere  Crew aus 800 Mitarbeitern hat übermenschlich gearbeitet. Die  Wetterkapriolen haben uns natürlich genauso betroffen wie die Teilnehmer  und Besucher vor Ort, trotzdem konnten wir nahezu alle Programmpunkte  des Events wie geplant durchziehen. In allen Bereichen des Events musste  unsere Crew ihr komplettes Erfahrungsrepertoire beweisen und echt über  ihre Grenzen gehen. Ich kann nur den Hut ziehen und bin stolz auf diese  Truppe. , sagt Katoch weiter.