Graham Jarvis besiegt den Berg aus Eisen zum dritten Mal

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Bei optimalen Bedingungen ging die 22. Ausgabe des bis über Österreichs Grenzen hinaus berühmten Motorradspekta-kels erfolgreich über die Bühne. Vier Tage lang gab es am Berg aus Eisen spektakuläre Zweiradaction zu sehen. Am Sonntag schwenkten Organisator Karl Katoch mit luftiger Unterstützung des Red Bull Skydive Teams die Startflagge für die schnellsten 500 der insgesamt 1.500 Teilnehmer zum Red Bull Hare Scramble. Nicht nur vor Ort fieberten tausende begeisterte Zuschauer mit den Ridern mit. Via ServusTV und Red Bull TV konnte das härteste World Xtreme Enduro Ren-nen auch weltweit mitverfolgt werden.

Auch 2016 hieß es am Erzberg wieder Kampf Mensch und Maschine gegen kräfteraubende und scheinbar unüberwindba-re Streckenabschnitte, wie die berüchtigte Machine, Badewanne, Carl’s Dinner, Downtown und Dynamite.
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Erzbergrodeo-Veranstalter Karl Katoch und sein Team setzten 2016 zwar auf eine, im Gegensatz zu 2015, entschärfte Strecke. Diese erwies sich jedoch dank extremer Steilauffahrten, riesigen Geröll-Feldern und rutschigen Waldpassagen selbst für die er-fahrensten Rider als äußerst herausfordernd. Spektakuläre Stürze, fluchende Fahrer und rauchende Motoren prägten das Bild an den Hängen des roten Berges.

Schnelle Zeiten bei perfekten Bedingungen. Schon beim Start des berüchtigten Red Bull Hare Scramble ging es gleich ordentlich zur Sache. Vor allem der erste Schotteranstieg forderte einige Tribute, einige Fahrer hatten hier bereits das Aus vor Augen. So mancher Rider aus der ersten Startreihe hatte hier seine liebe Mühe, für viele ging es gleich wie-der rückwärts den Hang hinunter. Der 5-malige Erzberggewinner und heiße Titelanwärter, Taddy Blazusiak (POL) meisterte diese Passage am besten, und setzte sich sofort vor dem hochkarätigen Starterfeld in Führung. Dies währte jedoch nicht lange, denn kurz darauf wurde er von Cody Webb (USA) überholt, der die Spitzengruppe (Blazusiak, Gomez und Wade Young) bis zum ersten Checkpoint anführte. Graham Jarvis ( GBR) , Gewinner 2013 und 2015, fuhr in einer eigenen Liga und setzte sich souverän in Führung. Vor Cody Webb (USA) und Alfredo Gomez (ESP) erreichte er dann auch das berüchtigte Carl's Dinner.

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Taddy Blazusiak hatte mit einem gebrochenen Bremshebel zu kämpfen und fiel bis Carl's Dinner an die 9. Stelle zurück. Jarvis baute seine Führung weiter aus und fuhr einen sicheren Lauf in die Erzbergarena, Go-mez und Webb machten es lange spannend und kämpften bis zum Schluss mit letzten Kräften um Platz 2. Dieser Kampf spitzte sich dramatisch zu, als Gomez mit erheblichem Vorsprung zur Schlüsselstelle „Lazy Noon“ kam und diese bis zum Eintreffen Webbs nicht bezwingen konnte. Nach mehrmaligen Versuchen musste er sich geschlagen geben und sah Cody

Webb nur von hinten in Richtung Ziel davonfahren. Der Spanier Mario Roman konnte sich nach einer beeindruckenden Aufholjagd Platz für Platz nach vorne arbeiten und reihte sich hinter der Spitzengruppe auf Platz 4 ein. Während sich die Elite den Schlüsselstellen näherte, mussten sich dutzende Rider aus den hinteren Startreihen bereits nach den ersten Schottertrassen entkräftet dem Erzberg beugen.

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Souveraner Wiederholungstater. Jarvis Graham (UK) fuhr nach 2 Stunden und 18 Minuten (1,5 Stunden schneller als 2015) unter dem Jubel der begeisterten Zuschauer in der Erzbergarena ein und wurde dafür mit der Siegerfahne von Organisator Karl Katoch belohnt. Nach seinem Sieg 2013 und 2015, sowie einem zweiten Platz 2014, reihte er sich somit in die Reihen der erfolgreichsten Erzberghelden mit ein. Aus dem spannenden Duell um den zweiten Platz ging Cody Webb als Sieger hervor, gefolgt von Alfredo Gomez und mit einigem Respektabstand, Mario Roman. Der Niederösterrei-cher Lars Enöckl verlor auf Rang 12 stehend, den Kampf gegen eine der letzten Schlüsselstellen und konnte das Ziel nicht in den vorgegeben vier Stunden erreichen.
 

Hautnah bei ServusTV und auf Red Bull TV. Mit enormen Aufwand wurde das Red Bull Hare Scramble auch 2016 wieder aus dem steirischen Eisenerz in die gesamte Welt übertragen: 20 Live-Kameras an 18 Kamerapositionen, 27 Kilometer Glasfaserkabel, eine Überspannung von 1.000 Metern, Phantom-Highspeedaufnahmen, 360° Aufnahmen, und beeindruckende Live-Bilder aus dem Helikopter. Dazu sendeten auf den Fahrern montierte GoPro-Helmkameras spektakuläre Bilder direkt aus dem Kampfgetümmel.

ServusTV übertrug die Action live, Kommentator Basti Schwele und Motorsport-Experte Kris Rosenberger.

kommentierten das Rennen, während Moderator Florian Rudig die Zuschauer mit Interviews und Infos aus dem Start- und Zielbereich hautnahe Einblicke in das spannende Geschehen gab. Die internationale Live-Übertragung auf Red Bull TV kommentierten der australische Motorsport-Kommentator Greg Rust, unterstützt von den Erzbergrodeo-Legenden Darryl Curtis, sowie 3-fach Red Bull Hare Scramble Sieger Jonny Walker , welcher aufgrund einer Verletzung „seinen Berg“ nur als Zuschauer sah.

Ergebnisse (ACHTUNG: Die Ergebnisse sind noch nicht offiziell bestatigt. Anderungen nach der offiziellen Auswertung vorbehalten. Infos unter www.erzbergrodeo.at)

1. Graham Jarvis (GBR) 02:18:47

2. Cody Webb (USA) +00:33:07

3. Alfredo Gomez (ESP) +00:36:02

4. Mario Roman (ESP) +00:58:19

5. Billy Bolt (GBR) +01:08:46

6. Wade Young (RSA) +01:12:28

7. Paul Bolton (GBR) +01:19:35

8. Taddy Blazusiak (POL) +01:23:08

9. Philipp Scholz (GER) +01:37:24

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Zitate:

Graham Jarvis (UK – Sieger 2013 und 2015):

„Der Ausgang des Rennens war nicht vorauszusehen, ich habe mir das über die Jahre hier hart erarbeitet. Ich hatte einen sehr guten Start, das war, glaube ich, mein großer Vorteil. Carl's Dinner ist definitiv der Schlüssel, ich hab dort eine sehr gute Linie erwischt. Jetzt bin ich überglücklich hier wieder als Sieger stehen zu dürfen, ich kann das Gefühl gar nicht beschreiben!“

Cody Webb (USA): „Vor allem Carl's Dinner hat mich zur Verzweiflung getrieben, ich hatte wirklich kaum noch Energie, aber hier gegen die Besten der Welt zu kämpfen pusht ungemein!“

Alfredo Gomez (ESP – Sieger 2015): „Ich hab wirklich Alles gegeben, bin sogar etwas enttäuscht, da meine Hinterbremse gebrochen ist und ich auch nichts mehr zu trinken hatte, ich hab wirklich alles aus mir rausgeholt. Deshalb bin ich froh, dass ich überhaupt auf dem Podium stehe!“

Karl Katoch (Organisator):

„Die Strecke war heuer wirklich perfekt – vielen Dank an das Team, alle haben wirklich tolle Arbeit geleistet und für ein super Rennen gesorgt! Graham Jarvis ist in einer eigenen Liga gefahren, der Sieg war mehr als verdient!“

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Fotos:
Severin Aichbauer für Motorradreporter.com