Polizei - Freund und Helfer?



Der Reiz einmal ein Trailtraining zu absolvieren began bei mir persönlich in der „Roof“ vom Erzberg, dort wo die Steine so groß sind wie ein Kleinwagen. Nachdem ich dann beim Rennen Herrn Brandauer, 12-facher Trialstaatsmeister leichtfüßig durchflitzen sah, wurde mir klar, Trailfahren bringt was fürs Enduriern.

Bei der Suche nach Trailtrainings stolperte ich über die wirklich  interessante Seite www.trials.at mit einer hilfreichen Linkliste( http://www.btta-trial.at und http://www.trialhof.at – danke für KEINE antworten), jedoch bekam ich einen Insidertipp von einem supermotofahrenden Kriminalbeamten. Er gab mir eine Telefonnummer und die Info, dass dieses Training in Wien Aspern abgehalten wird. Also ging ich dem Tipp nach. Komisches Gefühl war es schon, freiwillige bei der Polizei anzurufen und nach einem Trailtraining zu fragen. Es wurde dann ein Termin fixiert und nach der Frage wie viel der Spaß kosten soll,  kam die Antwort und Überraschung1: „Freiwillige Spende“

Die Teilnehmerzahl für diesen Samstag war auf 10 Personen beschränkt, wobei sich mir schnell 9 Kameraden anschlossen, um rauszufinden was man da lernen kann.

Treffpunkt war 8.30 in Aspern ARBÖ Platz, die meisten kennen das Gelände von der Supermoto ÖM. Gut, angekommen wurden wir gefragt ob wir einen Kaffee haben wollen (Überraschung2), danach sollten wir uns anmelden. Ein wenig verblüfft, dass es einen Kaffee gab, schritten wir zur Anmeldung. Mr. Blacky, die lebende Legende was Mopedfahren in Österreich betrifft, hieß uns herzlich willkommen und erklärte wie alles ablaufen wird.

Beim Frühstück erfuhren wir, dass die weißen Mäuse (bezeichnet den Fahrer eines Polizeizweirads; Ausdruck stammt aus der Nachkriegszeit, zu jener Zeit zu der die „2rad Polizisten“ weiße Mütze trugen, um angeblich besser aufzufallen) auch noch Anfänger-, Basis- und Perfektionstrainings für Motorradfahrer anbieten, also für jene Motorradfahrer die einfach auf abgesperrte Fläche ihre und die Grenzen  des eigenen Motorrades kenne lernen möchten, um dann im Straßenverkehr für knifflige Situationen gewappnet zu sein.

Die ganze Atmosphäre war von einer absoluten Lockerheit und Gemütlichkeit geprägt, was zur Überraschung 3 führte.

Mr. Blacky teilte uns einen Trainer zu, sein Name war Tom, ganz klar, dass man unter Motorradfahrern bei "DU" ist. Tom bekam noch vom Blacky die Info, dass wir eh schon amal alle im Gelände gefahren sind, wobei ich immer eher auf der Tiefstaplerseite bin, um den Erwartungsdruck zu reduzieren.

Na gut, auf zur Gerätschaft. Da staunte ich auch nicht schlecht, Überraschung 4 waren 10 pippifeine hergerichtet und gewartete Gas Gas 200ter. Zuerst meinte Tom wir sollten a bissi die Mopeds am Aspalt kennen lernen, bevor wie uns auf den Hindernispacour bewegen. Nach 1h Kennenlernen und Wheelisieren über Autoreifen, sah sich die Gruppe bereit, sich dem Hinderniskurs mit all seinen Tücken zu stellen.

Zuerst wurden kleine Baustämme überfahren und auch Bergauf- und Abfahrten mit eingebauten Hindernissen gecheckt. Der Mut der Gruppe stieg schnell und bald wurden Hindernisse wie der Haulyreifen oder der 1m dicke Baumstamm ausprobiert.

Die Technik dabei:

„Ein Gasstoß mit Beinahme der Kupplung um das Vorderrad aufs Hindernis raufzuwheelen. Weiters wenn Hinterrad Hindernis berührt nochmals Gasstoß verabreichen, dies hat den Zweck, dass man nicht mit der Bodenplatte auf dem Baumstamm hängen bleibt und das Hindernis ohne Kontakt überwindet.“

Um 12Uhr war dann Mittagspause, ja es gab auch Futter (kostenlos) für die hungrigen Nachwuchstrailierer, Überraschung 5. Die Pause wurden genutzt um den Körper bei 33 Grad wieder runter zu kühlen und Blacky seinen Gschichtl über den Billy Kaudela zu lauschen und warum er meint, dass Trailieren jedem Motorradfahrer bei seiner Entwicklung am Bock weiter helfen kann.

Sehr lecker! Hr. Boodee is Paparazzihasser!
Sehr lecker! Hr. Boodee is Paparazzihasser!


Um 15Uhr war dann Schluß, zum Glück, denn die Anstrengung war den Teilnehmer anzusehen und der Energiespeicher schon im roten Bereich. Nach dem Training erzählte uns Tom noch, dass sie um ihr Trainingsgelände bangen müssen, da ja in Aspern groß umgebaut wird und sie noch kein neues Gelände haben. Somit geht nicht nur eine weitere Trainingsmöglichkeit für die Polizei verloren, sondern für den jeden Motorradfahrer.

Ürbigens die freiwillige Spende wurde weit über 20Euriden getätigt, denn es passte alles und außerdem, wenn man einen Trainingskurs von anderen Anbietern betrachtet, liegt man da schnell bei 100 Euro`s, aber ohne Essen und ohne Kaffee.

Würden alle Polizisten nicht durch Autorität, siehe Geßlerhut, sondern durch Fachkenntnis und freundlicheres Erklären auftreten, würde der Ruf der Polizei eindeutig besser sein.

Resüme:

Freund und Helfer?

Absolut, denn es wurden neue Freunde gefunden und bei der Fahrtechnik wurde geholfen, ohne dabei wie manch andere,  womöglich selbsternannten Fahrisicherheitstrainer von ARBÖ oder ÖAMTC oder wem auch immer, von oben herab  zu erklären und die absolute Wahrheit für sich zu behaupten. Trailfahrern nützt jeden Biker was, egal ob Enduro-, Rundestreckenfahrer oder Cappuccino- oder Dopplerhüttenheitzer. Es ist die Mutter des Motorradfahrens und außerdem hats richtig Spaß gemacht.

Mein Tipp:

So lange es das Gelände gibt, nützts die Möglichkeit

Kontaktdaten:

Tel.:01/90600 -32425

homepage: http://members.e-media.at/eiche

(Die Einträge im Gästebuch sagen doch alles)