Lorenzo mit neuem Abenteuer bei Ducati

Am Montag, dem 18. April 2016, haben sich Ducati und Jorge Lorenzo auf eine Zusammenarbeit in der MotoGP™ Weltmeisterschaft 2017 und 2018 geeinigt. Der Spanier wird die Ducati Desmosedici GP des Ducati Team fahren. Neun Jahre und drei WM-Titel hat Lorenzo mit Yamaha gefahren und gefeiert, jetzt versucht der Mallorquiner in die Fußstapfen von Valentino Rossi, Eddie Lawson, Casey Stoner, Giacomo Agostini und Co. zu treten, die in der Königsklasse WM-Titel für zwei unterschiedliche Hersteller gefeiert haben.

Lorenzo kam 2008 in die Königsklasse und beeindruckte bei seinem ersten Rennen sofort mit der Pole Position und Platz zwei. In jener Saison hatte er allerdings auch einige schwere und heftige Stürze wegzustecken, trotzdem war sofort klar, welch ungeschliffener Rohdiamant er war. Er wurde locker Rookie of the Year und griff in den Folgejahren in den Titelkampf ein.

2010 schaffte Lorenzo den großen Durchbruch: Er holte sechs Siege und kam nie schlechter als auf Platz zwei ins Ziel. Seine Konstanz ist mittlerweile das Markenzeichen des Mallorquiners. In jenem Jahr holte er den Titel mit unglaublichen 383 Punkten. Seither hat kein MotoGP™-Weltmeister mehr mehr Punkte gesammelt. Ob Lorenzo auf Ducati diesen Rekord brechen kann?

2011 wurde eine schwierige Saison und Lorenzo musste die letzten drei Rennen des Jahres mit einer Fingerverletzung auslassen. Trotzdem konnte er mit der Yamaha noch den Vize-Weltmeistertitel feiern. 2012 kam er neu erstarkt zurück und hielt sich im WM-Kampf Dani Pedrosa und Casey Stoner vom Leib, feierte seinen zweiten MotoGP™-Titel mit Yamaha. Er holte fünf Siege und sah einmal mehr das Ziel nie schlechter als auf Rang zwei. Lorenzo zwang seine Gegner, ihre Strategien umzustellen, denn normalerweise schnappte er sich früh die Führung und ward nie mehr gesehen.

2013 holte Lorenzo acht Siege und kämpfte einmal mehr mit einem Repsol Honda Piloten um die Krone, dieses Mal aber mit Rookie Marc Márquez. Der Titel sollte erst im letzten Rennen des Jahres vergeben werden, Lorenzo gewann, doch der Titel ging um vier Punkte an den jungen Spanier Márquez. Im Folgejahr, 2014, hatte keiner ein Rezept gegen Márquez. Lorenzo sammelte sich neu und kam 2015 noch stärker zurück.

Letztes Jahr erlebte die Rivalität zwischen Jorge Lorenzo und Valentino Rossi eine Renaissance und sie kämpften das ganze Jahr um den WM-Titel, der ebenfalls erst beim letzten Rennen vergeben wurde. Lorenzo zeigte einmal mehr eine starke Form und siegte in Valencia mit seinem siebten Sieg des Jahres. Er wurde zum dritten Mal MotoGP™ Weltmeister.

Nach der dritten Saisonstation 2016 haben Lorenzo und Yamaha zusammen 99 Podeste erkämpft – die gleiche Zahl, die die meiste Zeit seiner Königsklasse-Karriere als Startnummer auf seiner Yamaha geprangt hat. Im Vorfeld der vierten Saisonstation, dem Jerez GP, wurde bekannt gegeben, dass Lorenzo 2017 und 2018 fahren wird. Lorenzo und Luigi Dall’Igna werden daher einmal mehr zusammenarbeiten. Dall’Igna war an den beiden 250ccm-Weltmeister-Titeln Lorenzos auf Aprilia maßgeblich beteiligt.

Ducati hofft, mit Lorenzo den ersten WM-Titel seit Casey Stoner 2007 anzupeilen und mit dem Spanier regelmäßig um Siege zu kämpfen. Seit Dall’Igna in das Werk aus Bologna gewechselt ist, ist Ducati stärker und stärker geworden. Hatten sie vor ein paar Jahren noch Probleme, konstant um die Top Fünf zu kämpfen, sind sie jetzt regelmäßig auf dem Podest zu finden. Für Lorenzo ist der Wechsel zu Ducati ein großes Abenteuer, denn in der MotoGP™ ist er noch nie ein anderes Motorrad als die M1 gefahren. Mit seinem unbestrittenen Talent aber darf man auf eine große Zukunft bei Ducati hoffen.