IDM Superbike Auftakt Oschersleben

Am Mittwochmorgen war es, entgegen der Vorhersagen, trocken und wir konnten uns im IDM Superbike Feld einrollen. Es gab viel zu verbessern und aufzuarbeiten, aber es lief schon einmal nicht schlecht. Am Ende des Tages hatten wir viel erarbeitet und große Fortschritte gemacht. Die R1 ist auf dem recht engen Kurs in Oschersleben wesentlich schwerer zu beherrschen, als die 600er und verlangt einem auch physisch einiges ab!

Am Donnerstag wurden wir Fahrer diesbezüglich etwas geschont, denn wir fuhren kein einziges Mal mit Trockenreifen raus. Dafür waren die Mechaniker gefordert! An 4 von 5 Turns wechselten wir noch 5 Minuten zuvor die Reifen, da das Wetter wieder einmal umschlug. Sonne – Regen – Sonne – Regen, so ging das den ganzen Tag. Das erfreuliche war allerdings, dass ich mich im Regen ziemlich wohl fühlte (das sah im letzten Jahr noch ganz anders aus!). Und so beendete ich erstmals eine IDM Superbike Session auf Platz eins! (Es waren allerdings nur 5 Piloten auf der Strecke) Nun, sowohl für Trocken, als auch für Nass gut vorbereitet, konnte das Rennwochenende beginnen!

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Am Freitagmorgen erwachte ich bei Sonnenschein und drehte erst einmal ein paar Runden mit dem Fahrrad um wach zu werden. Ich freute mich riesig, war allerdings auch schon etwas nervös, da es bald mit den besten Rennfahrern der deutschen Motorrad-Szene im Rennmodus auf die Strecke ging. Als es dann losging, war es ein riesen Spaß. Ich kam gut zurecht und sicherte mir den 12. Rang am Ende der Session. Nun hieß es, weiter an der Fahrtechnik und der Abstimmung arbeiten und die Rundenzeiten verbessern. Im zweiten freien Training belegte ich Rang 14 mit einer kleinen Zeitenverbesserung. Anschließend feilten wir mit dem Team noch lange an der Strategie für das Qualifying und mögliche Verbesserungspotenziale.

In Q1 stand, nach langer Überlegung, eine Rennsimulation an. Und diese verlief sehr gut! Ich fuhr nochmal deutlich schneller als in den Trainings und wusste was im Rennen auf mich zukommen wird. Der Reifen war am Ende sehr, sehr rutschig und die Renndistanz wird mit Sicherheit hart. 18 Runden am Limit, mit jeweils ungefähr 3 Sekunden „Entspannung“ (bei 250 km/h) sind, egal wie hart man im Winter trainiert hat, eine Herausforderung. Rang 15 sprang am Ende der Session heraus. In Q2 sollte dann der absolute Angriff auf die Qualifying-Zeit erfolgen, doch ich verbesserte mich nicht mehr. Somit startete ich mein erstes Superbike IDM Rennen von Startplatz 16. Damit war ich nicht sehr zufrieden, aber der Abstand zur Spitze war nicht allzu groß für den Einstand.

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Am Sonntagmorgen stimmte ich mich bei ein paar Runden mit dem Fahrrad auf den Renntag ein. Ich versuchte ruhig und cool zu bleiben, aber ich war schon verdammt nervös. Das erste Wettschwimmen mit den Haien stand bevor. Ich zog mein normales Vorstartritual durch und brachte mich voll in den Fokus. In der Startaufstellung angekommen, war die Nervosität plötzlich verschwunden. Nun war der Moment gekommen, die Mechaniker verließen die Startaufstellung und ich startete in die Warm-Up-Lap meines ersten IDM Superbike Rennens.

Rennen 1: Der Start gelang mir nicht gut, ich kam auf P17 aus der ersten Runde zurück. Durch Stürze meiner Konkurrenten lag ich dann irgendwo auf P14, oder 15. In Runde 2 bremste ich mich Ende der Gegengerade an „Fifty“ vorbei und versuchte dann meinem Vordermann zu folgen. Dieser konnte sich allerdings ein wenig absetzen. Ich verschaffte mir auch Luft nach hinten. Nun zog ich mein Ding durch und erinnerte mich an die Worte meines Mechanikers: „Übertreib es nicht am Anfang und warte auf Runde 13 / 14, dann fallen die wieder zurück. Und so war es. In Runde 14 schloss ich wieder auf die Gruppe vor mir auf. Dabei hatte ich einen fetten Grinser unter dem Helm ☺ Zu diesem Zeitpunkt lag ich auf Platz 11. In der letzten Runde war ich dann an Ricardo Brink auf Platz 10 dran. Ich plante ein Überholmanöver, doch er war in den entscheidenden Passagen zu schnell, somit musste es in der allerletzten Kurve passieren. Ich war sicher noch 10 Meter hinter ihm, bremste mich dann aber auf der letzten Rille innen rein. Dabei war ich aber so spät auf der Bremse, dass ich die Linie nicht halten konnte und der Niederländer wieder konterte. Trotzdem: Platz 11 und 5 Punkte bei meinem Auftaktrennen! Damit waren wir alle sehr zufrieden! Nun fing der Stress aber erst an. Essen -> Physio -> Dehnen -> alles für Rennen 2 vorbereiten und schon wieder aufwärmen.

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Im zweiten Rennen war ich dann kaum mehr nervös. Ich freute mich auf die Herausforderung und gab mein Bestes. Das Rennen gestaltete sich allerdings nicht sehr spannend für mich. Ich lag nach dem Start auf Platz 15. In Runde 3 konnten sich mein Teamkollege Daniel Kartheininger und Marc Neumann vor mir absetzen und nach hinten hatte ich auch Luft. Dann stürzte vor mir noch ein Fahrer und so fuhr ich ein einsames Rennen auf Platz 14. Diesen brachte ich sicher ins Ziel und wir freuten uns über zwei weitere Punkte.

Es war ein sehenswerter Auftakt in der IDM Superbike. Ich bin ziemlich zufrieden, aber da geht natürlich noch mehr! Nun heißt es weiter hart trainieren und weiter am Rückstand auf die Spitze zu feilen, um in die Top 10 zu fahren … und auch dort zu bleiben ;)

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