Eurotax vergleicht Motorräder am Markt

Zumindest in Sachen Wertbeständigkeit haben Chopper und Cruiser in Österreich die Nase vor allen anderen Motorrad Segmenten. Der Proponent im Segment ,Harley Davidson , ist beim Restwert unerreichte Spitze. Reise - Enduros müssen sich knapp mit dem zweiten Platz zufrieden geben.

Bald wird man es wieder hören, das ohrenbetäubende Wummern hubraumgewaltiger Chopper und Cruiser, die durch die Landschaft gleiten. Wie das Amen im Gebet, immer wenn es wärmer wird und die Sonnenstunden zunehmen erwachen sie, mit frisch poliertem Chrom, aus dem Winterschlaf und bevölkern alles vom Eissalon bis zur Bergstraße. Das Fahren auf den Kultbikes wird mitunter zur Lebensphilosophie, und die hat dann in der Regel Bestand. Genauso beständig sind auch die Restwerte der Chopper und Cruiser, die nach 3 Jahren im Schnitt immer noch knapp über 63% des Neupreises im Verkauf einspielen.

Zu diesem Schluss kommt eine Restwertanalyse von Eurotax, die 3 Jahre alte Bikes am österreichischen Markt miteinander vergleicht. Dabei wurden die restwertstabilsten Marken in den Segmenten ermittelt. Zusätzlich ist in dieser Analyse das beste Motorrad der Marke im Segment, zumindest wasden Restwert betrifft, hinterlegt.

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Harley Davidson an der Spitze

Nicht ganz überraschend liegt Harley Davidson im Segment mit einem durchschnittlichen Restwert von 72,43% nach 3 Jahren ganz vorne. „Die 77,36% Restwert, die Harley Davidson mit der XL883L Superlow und der XL883N Iron erreicht, sind einsame Klasse“ berichtet Nuri Akdil, der Zweirad Fachmann bei Eurotax Österreich. „Die enorme Restwertbeständigkeit von Harley Davidson wird allerdings erst dann so richtig ersichtlich, wenn man das gesamte Bild sieht. Nämlich fünf unterschiedliche Modelle mit mehr als 77% Restwert nach 3 Jahren im Segment Chopper/Cruiser “, so Akdil weiter.
 

Der Marktführer ist wertstabil

Die Reise-Enduro BMW R 1200 GS mit Ihren unterschiedlichen Modellen ist der Marktführer in der Zulassungsstatistik und der Inbegriff einer Reise- Enduro. Aber auch im Restwert ist sowohl die Marke BMW mit durchschnittlich 65,69% im Segment der Reise-Enduros an der Spitze. Das restwertstärkste Modell kommt, ganz klarer Fall, auch von BMW mit der R1200 GS SM Triple Black. Besonders die GS Triple Black kann sich mit Respektabstand absetzen, da das Modell mit dem zweitbesten Restwert im Segment, die Honda Crosstourer DCT mehr als 6 Prozentpunkte darunter liegt. Der heimische Produzent KTM kann sich als Marke im Segment den zweiten Platz sichern (RW 62,45%).

Made in Italy

Mit Ducati und MV Agustasind zwei italienische Traditionshersteller die Richtschnur bei den Restwerten von Sport-Tourern, Super/Sportlern bzw. Naked Bikes. Die Konkurrenz ist allerdings in allen 3 erwähnten Segmenten sehr groß. Während Ducati bei den Sport Tourern als Marke mit einem durchschnittlichen Restwert von 66,89% nach drei Jahren Spitze ist, so muss sich die Multistrada 1200 S Granturismo (RW 67,01%), doch knapp der BMW F 800 ST (RW 67,09%) geschlagen geben.

Bei den Super Sportlern ist Ducati ungekrönter Restwertkönig. BMW liegt zwar als Marke vorne (RW59,76%), aber da die S 1000 RR hier als einziges Modell den Restwert bestimmt, ist der Durchschnittswert von Ducati mit 59,13% Restwert höher einzustufen. Mit der 848 Evo Stealth (RW67,05)% ist auch ein vorderer Platz im Ranking der Modelle gewährleistet, wenn auch Honda mit der CBR 600 F (RW69,35%) den Spitzenwert einnehmen kann.

MV Agusta beherrscht mit der Brutale das Segment der Naked Bikes. Die italienische Traditionsschmiede kann mit 66,03% als Marke die Spitze einnehmen und mit der Brutale 675 (RW 66,06%) ein Bike in die Spitze der Modelle bringen. Die stärkste Konkurrenz kommt hier aus Hinckley, wo Triumph seinen Sitz hat. Die Marke, die eine Reihe seiner Modelle im Segment der Naked Bikes platziert hat, ist mit einem Durchschnitt von 65,13% stark im Restwert, und mit der klassischen Bonneville, die einen Restwert von 68,47% nach drei Jahren aufweist an der Spitze der Modelle im Naked Bike Segment.

Bei den Rollern fliegt die italienische Wespe voran

Vespa ist im Rollersegment die restwertstabilste Marke. Mit einem großen Angebot, was nicht immer Garant für eine gute Platzierung ist, kann die italienische Kultmarke dennoch einen durchschnittlichen Restwert von 55,35% erreichen und die Spitze erklimmen. Das restwertstärkste Modell von Vespa ist die GTS 300 ie Super mit 56,75%. Getoppt wird die GTS allerdings von der Honda SW-T600, die einen Restwert von 59,74% erreicht und somit für Honda im Modellranking bereits den zweiten ersten Platz in den Segmenten erreichen kann. Ein großer Unterschied  zu den vorher erwähnten Segmenten ist im Rollersegment die starke Konkurrenz und das damit große Angebot an verschiedenen Fahrzeugen.
 

Mopeds knattern anders

Diese, bereits bei den Rollern, große Konkurrenz ist bei den Mopeds noch deutlich stärker ausgeprägt.

Viele Player, die bei großen Segmenten kein Angebot zur Verfügung stellen ,treiben sich auf dem Markt herum. So ist auch ein „Exote“ gemessen am gesamten Zweiradbereich bei den Mopeds die Nummer eins, nämlich Explorer mit dem Explorer Racer 50, wobei das Modell mit 58,06% auch gleich den Restwert für die gesamte Marke bestimmt. Piaggio, das Unternehmen, das mit Vespa die Roller anführt folgt mit einem großen Angebot und einem durchschnittlichen Restwert von 53,74% auf dem zweiten Platz. Das restwertstärkste Piaggio Modell ist mit 57,22% die Piaggio Typhoon 50.

„Erstaunlich ist ,wie unterschiedlich der Markt in den verschiedenen Segmenten strukturiert ist und wie sich diese Struktur auf die Restwerte auswirkt. Dennoch kann festgehalten werden, dass die jeweiligen Ikonen in den Segmenten meist auch die Nase vorn haben“ fasst Martin Novak, Country Manager von Eurotax Österreich zusammen.

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Foto:
Eurotax - Nuri Akdil & Martin Novak